Ramon Gehrmann freut sich in der fußballerischen Zwangspause für seine Kickers, dass er wenigstens den Proficlubs im Fernsehen zuschauen kann. Foto: Baumann

Wie erleben die Menschen den Teil-Lockdown? Unser Fragebogen will das erkunden. Heute: Ramon Gehrmann, der Trainer der Stuttgarter Kickers. Er vermisst den Fußball, genießt aber die Freizeit mit der Familie.

Stuttgart - Wie erleben die Menschen den Teil-Lockdown? Unser Fragebogen will das erkunden und findet sich Folge für Folge quer durch die Ressorts unserer Zeitung.

Weiter Teil-Lockdown in Deutschland – wie geht’s Herr Gehrmann?

Wir sind alle gesund – das ist das Wichtigste. Meine Kinder gehen in die erste und dritte Klasse und dürfen zur Schule, meine Frau kann arbeiten und ich ebenfalls am Gymnasium unterrichten.

Und wie geht’s im Verein?

Der Ball ruht, wir dürfen nicht spielen und haben uns die Trainingspause selbst auferlegt. Ich schaue mit Wehmut auf die Profivereine, die um Tore und Punkte kämpfen können. Aber ich bin froh darüber, sonst wäre es an den Wochenenden, was den Sport betrifft, noch langweiliger.

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Gibt es etwas, was Ihnen im Alltag gerade besonders hilft?

Meine Arbeit am Wirtemberg-Gymnasium geht ja weiter. Wir machen Unterricht mit Maske oder per Video, daran haben sich Lehrer und Schüler inzwischen gewöhnt. Außerdem kann ich mit meiner Familie viel unternehmen. Wenn man wie ich in zwei Jobs unterwegs ist, weiß man es zu schätzen, mehr Freizeit mit den Kindern verbringen zu können.

Was wünschen Sie sich heute am meisten von Ihren Mitmenschen?

Rücksichtnahme und Solidarität. Ich habe auch das Bedürfnis, mit meiner Mannschaft zu trainieren. Aber das stelle ich zurück, in der Hoffnung, dass möglichst bald alle Mannschaften wieder trainieren und vor Zuschauern spielen können. Wenn jeder sich an die Regeln hält, kann das schneller realisiert werden.

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Und wie planen Sie Ihr Weihnachten?

Wir hoffen, gemeinsam mit beiden Opas und Omas feiern zu können – vorausgesetzt alle sind gesund und fit. Da werden wir eine Risiko-Einschätzung vornehmen. Den traditionellen Winterurlaub haben wir schweren Herzens storniert. Mein Schwiegervater ist Österreicher – da liegt es in der Familie, dass auf Skifahren großen Wert gelegt wird.