Auch am Himmel über Moskau sind die Lichtstreifen gesichtet worden (Archivbild). Foto: IMAGO/SNA/IMAGO/Natalia Seliverstova

Auf Twitter kursieren Fotos und Videos von merkwürdigen Lichtsäulen am Himmel mehrerer russischer Städte. Ein Naturereignis oder doch eine Laserwaffe – die Aufnahmen lösen Spekulationen aus.

Fotos und Videos von gelben Lichtstreifen über russischen Städten haben ein großes Rätselraten im Netz ausgelöst. Im Kurznachrichtendienst Twitter posten User Aufnahmen der seltsamen Lichterscheinungen, die hell leuchten und wie Säulen senkrecht in den Nachthimmel ragen. Auch Jason Jay Smart, Korrespondent von der „Kyiv Post“, teilt Bilder des „merkwürdigen Lichts“ über der Stadt Belgorod.

Die Lichtstreifen werden über Belgorod, Moskau, im nördlichen Murmansk und im östlichen Omsk gemeldet. Viele Nutzer rätseln nun auf Twitter: Handelt es sich dabei etwa um eine spezielle russische Laserwaffe oder ist doch ein Wetterphänomen die Ursache, nämlich die „Light Pillars“, also die Lichtsäulen? Laut Deutschem Wetterdienst sind das durch Polarschnee ausgelöste optische Erscheinungen. „Es sind scheinbare Lichtstrahlen, die sich ausgehend von hellen, punktförmigen Lichtquellen am Boden senkrecht bis weit in den Himmel erstrecken können“, heißt es auf der DWD-Homepage.

Das Himmelsspektakel trete in der Nacht etwa bei Straßenlaternen auf. Tatsächlich handle es sich aber nicht um einen Lichtstrahl sondern um eine optische Illusion. Grund dafür: Reflexionen des Lichtes an kleinen Eiskristallen. „Diese wirken durch ihre ‚Plättchenform’ und relativ glatten Oberflächen nämlich wie viele kleine Spiegel in der Luft“, erklärt der DWD. Jason Jay Smart, der Korrespondent der „Kyiv Post“ , schließt dieses Himmelsphänomen aber aufgrund des warmen Wetters aus: Die Ursache für die Lichter sei unklar. Eine offizielle Erklärung lag zunächst nicht vor.

Das lässt viel Raum für Spekulationen auf Twitter. Einige Nutzer mutmaßten sogar, dass es sich um eine russische Laserwaffe namens „Pereswet“ handeln könnte . Diese sei in der Lage, feindliche Systeme in einer Entfernung von bis zu 1500 Kilometern zu blenden und somit kampfunfähig zu machen. Das System war im März 2018 vorgestellt worden. Belege hierfür existieren jedoch nicht.