Geschlechterspezifische Unterschiede in den Erbanlagen sind nicht der einzige Grund, warum Frauen länger leben als Männer. Foto: medicalpicture/RED

Dass Frauen im Durchschnitt ein paar Jahre länger leben als Männer, ist allgemein bekannt. Warum dies so ist und welche Faktoren dazu führen, haben Forscher nun herausgefunden.

Stuttgart - Jungen die 2019 geboren wurden, haben laut Weltgesundheitsorganisation eine um gut vier Jahre kürzere Lebenserwartung als Mädchen desselben Jahrgangs. Diese Tatsache hat mehrere Gründe. Eine nicht unbedeutende Rolle räumen Wissenschaftler dabei den biologischen Unterschieden zwischen Männern und Frauen ein.

So geht aus den Forschungsergebnissen der australischen University of New South Wales hervor, dass die doppelte Ausprägung des X-Chromosoms bei Frauen eine entscheidende Rolle spielt. Eine schadhafte Mutation des einen der beiden Chromosomen könne dementsprechend durch das andere Chromosom ausbalanciert werden, während bei Männern mit einem X- und einem Y-Chromosom diese Möglichkeit nicht bestehe. Auch bei weiteren Säugetieren konnte dies beobachtet werden.

Auch Unterschiede im Lebensstil sind erkennbar

Die unterschiedlichen Lebenserwartungen nur auf die genetischen Geschlechtsmerkmale zurückzuführen wäre im Übrigen ein Fehler. Männer gehen im Vergleich zu Frauen nämlich auch seltener zum Arzt und pflegen einen ungesünderen Lebensstil.