Die Zeit bei Ferrari ist für Sebastian Vettel am Jahresende 2020 abgelaufen, nun fährt er für Aston Martin. Foto: imago/Andy Hone

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Sebastian Vettel, der Autoverkäufer.

Stuttgart - Boris Becker hat vor zwei Jahren so manche seiner Tennistrophäen verkauft, weil er dringend Geld brauchte; Björn Borg, auch ein ganz Großer aus der Filzballszene, hatte es ihm 2006 vorgemacht. Fußball-Kugelblitz Ailton bot seine Torjägerkanone an, weil er in Finanznöten steckte. Ex-Schwimmerin Sandra Völker vertickte ihre Olympiamedaillen auf Ebay, weil sie Schulden hatte. Turn-Olympiasieger Andreas Wecker befand sich im Bann der Esoterik und verhökerte seine Goldmedaille im Internet für 26,37 Euro. Es passiert immer wieder, dass ehemalige Sportstars in Not geraten und für sie als einziger Ausweg bleibt, Trophäen oder andere persönliche Gegenstände zu verkaufen.

Nun will sich Sebastian Vettel von einigen Utensilien trennen – von fünf Ferraris der Typen LaFerrari (Neupreis drei Millionen Euro), Enzo (700 000 Euro), F50 (380 000 Euro), F12TDF (380 000 Euro) und 458 speciale (240 000 Euro) und von zwei Mercedes-Benz, nämlich SL65 AMG Black Series (330 000 Euro) und SLS AMG (230 000 Euro) sowie einem BMW Z8 Roadster (200 000 Euro). Der viermalige Formel-1-Weltmeister steckt nach dem Abschied von Ferrari aber nicht in einer finanziellen Sackgasse. Aston Martin, sein neues Team in der Formel 1, sah sich eilig bemüht klarzustellen, dass es nicht gefordert habe, Vettel möge Altlasten loswerden. Der 33-Jährige ließ mitteilen: Er wolle die persönliche Sammlung verkleinern. Seinen Fiat 500 (Baujahr 1959) behält er. Erstens, weil er ihn angeblich auch privat fährt, und zweitens: weil die Knautschkugel nicht so viel Platz wegnimmt wie ein Ferrari, Mercedes oder BMW.