Moskau will dem Westen Erdgas nur noch gegen Zahlungen in Rubel liefern. Das könnte die Preise weiter in die Höhe treiben.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, Gas-Lieferungen an „unfreundliche Staaten“ künftig in Rubel abzurechnen. Zu den betroffenen Ländern gehören Deutschland und alle anderen Staaten der Europäischen Union (EU), daneben auch die USA, Kanada und Großbritannien. Regierung und Zentralbank wurde eine Woche Zeit gegeben, um die Modalitäten der Umstellung festzulegen. Wir beleuchten die möglichen Folgen für Verbraucher.
Wird Erdgas noch teurer?
Das ist zu befürchten. Denn die bestehenden Lieferverträge zwischen europäischen Gas-Importeuren und russischen Exporteuren sehen eine Abrechnung in Euro vor und müssen nun wohl umgeschrieben werden. „Europäische Importeure, die mittels längerfristiger Lieferverträge bisher vor dem Anstieg der Gaspreise geschützt waren, könnten sich verschlechterten Konditionen ausgesetzt sehen“, erläutert Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank.
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Wird denn überhaupt noch Gas aus Russland eingeführt werden?
Das ist eine politische Frage. Bislang hat die Bundesregierung Forderungen nach einem Boykott russischer Gas-Importe zurückgewiesen mit dem Hinweis, dass dann die Preise explodieren würden – mit schwerwiegenden Folgen für die deutsche Industrie. Wenn die russische Seite allerdings nun einfach die Konditionen ändere, stelle sich die Frage, „ob die EU und die USA bereit sind, sich in dieser Weise von Putin vorführen zu lassen“, meint Janis Hübner von der Dekabank. „Der Westen könnte sich auch auf den Standpunkt stellen, die Gaslieferungen weiter in Euro zu bezahlen – so wie es in den Verträgen steht.“ In dem Fall bestünde freilich das Risiko, dass Moskau die Lieferungen einstellt.
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