Immer beliebter: Stecker-Solarmodule, mit denen man aktuell maximal 600 Watt in der Spitze produzieren darf. Foto: Thorsten Hettel

Wer sich Stecker-Solarmodule anschaffen will, kann in manchen Kommunen mit einer Finanzspritze rechnen. Diese fällt in Stuttgart und der Region unterschiedlich hoch aus.

In Zeiten der Energiekrise ist die Nachfrage nach Balkon-Kraftwerken sprunghaft gestiegen. Es handelt sich dabei um Solarmodule, mit denen man am Balkon, auf der Terrasse, im Garten oder auf einem Schuppen Sonnenstrom ernten kann. Erlaubt ist es aktuell, maximal 600 Watt in der Spitze zu produzieren und ins Haushaltsnetz einzuspeisen. In der Regel braucht man zwei Module, um auf die 600 Watt zu kommen. Die Kosten dafür liegen bei rund 1000 Euro.

Je nachdem, in welcher Kommune man wohnt, kann man für den Kauf eine Förderung beantragen. Wegweisend voran geht beispielsweise die Stadt Düsseldorf, die den Erwerb von Balkon-Kraftwerken mit 600 Euro bezuschusst. Wir geben einen Überblick, wie Stuttgart und die Kreisstädte in der Region hier verfahren.

Stuttgart

Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die mit einem Mini-Kraftwerk liebäugeln, können in der Landeshauptstadt mit einem Zuschuss rechnen. Im Rahmen des Förderprogramms namens Solaroffensive werden die Minianlagen gefördert. „Die Installation solcher Anlagen wird pauschal mit 100 Euro gefördert“, teilt die Stuttgarter Stadtverwaltung mit. Und weiter: „Die Entwicklungen im Bereich der Balkonmodule sind interessant, da sie auch Mietern einen niederschwelligen Einstieg in die erneuerbare Energieerzeugung ermöglichen.“

Man registriere derzeit „eine deutliche Steigerung bei den Antragszahlen in diesem Segment sowie ein erhöhtes öffentliches Interesse“, heißt es weiter. Aufgrund des wachsenden Interesses werde geprüft, ob die Förderung erhöht werde, dies sei denkbar im Zuge der Überarbeitung des Förderprogramms, das sei voraussichtlich 2024 der Fall. Ganz neu ist ein Antrag der SPD-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat. Darin wird die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, ob sich Stuttgart an Mecklenburg-Vorpommern orientieren könnte. Dort wird der Kauf der kleinen Kraftwerke seit November 2022 mit bis zu 500 Euro unterstützt.

Ludwigsburg

Auch die Stadt Ludwigsburg beteiligt sich finanziell, wenn sich Bürger ein Mini-Kraftwerk anschaffen. „Die Förderhöhe beträgt bis zu 300 Euro pro Haushalt“, sagt die Sprecherin der Stadt, Meike Wätjen, auf Anfrage unserer Zeitung. „Für Bezieherinnen und Bezieher der Ludwigsburg-Card erhöht sich die Förderung auf bis zu 800 Euro pro Haushalt.“ Diese Card erhalten Menschen mit geringem Einkommen.

Böblingen

Keinen Zuschuss bekommen bisher derweil Menschen, die in der Stadt Böblingen leben, wie der Sprecher der Verwaltung, Fabian Strauch, informiert. Immerhin gibt es aber für Interessierte die Perspektive, dass sich dies ändern könnte. „Dies kann ein möglicher Aspekt bei der nun anstehenden Fortschreibung unseres Klimaschutzkonzepts in diesem Jahr werden“, erklärt Strauch.

Esslingen

Esslinger, die sich ein Balkon-Kraftwerk kaufen wollen, werden dabei nicht von der Kommune bezuschusst. Diese Auskunft gibt Marcel Meier, Sprecher der Stadt Esslingen. Zudem sei „eine Förderung von Balkon-Kraftwerken auch in nächster Zeit nicht geplant“.

Göppingen

Auch Göppinger müssen ihr Mini-Kraftwerk bis auf Weiteres komplett aus eigener Tasche bezahlen. Es gebe keine Förderung, wie Stadt-Sprecherin Andrea Rothfuß sagt. Ob sich dies zeitnah ändern können, ist unklar.

Waiblingen

In Waiblingen gibt es keine Förderung. „Aber das Thema wurde entsprechend eines Antrags zum Haushalt 2023 in den zuständigen Ausschuss Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umwelt verwiesen, um dies noch einmal zu diskutieren“, so Sprecherin Karin Redmann.