Die Feuerwehr musste zuletzt häufig ausrücken zu einer Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart-Schönberg. Stets war es falscher Alarm – mutwillig ausgelöst. Jetzt ist die Serie gestoppt.
Die Flüchtlingsunterkunft in Schönberg war zuletzt wegen mutwillig ausgelöster Feueralarme, die zu zahlreichen kostspieligen Feuerwehreinsätzen führten, in den Schlagzeilen. Jetzt hat die Stadt gegengesteuert: Unter anderem ist die Hausleitung seit einigen Wochen bis spät abends vor Ort.
Viele Fehlalarme waren in den Abendstunden ausgelöst worden. Wie die Stadt mitteilt, wurden die Bewohner der Unterkunft im Röhrlingweg nun auch mehrsprachig „über den richtigen Umgang mit Rauchwarnmeldern informiert und wie man sich im Brandfall verhält“. Hintergrund dafür dürfte sein, dass bei Feueralarmen zuletzt kein Bewohner die Unterkunft verlassen hat.
Seit 18. August kein Feuerwehreinsatz mehr in der Unterkunft in Stuttgart-Schönberg
Die Stadt wies in dem Schreiben auch noch einmal auf die Konsequenzen eines mutwillig ausgelösten Feueralarms hin: Sowohl darauf, dass die Kosten von der Feuerwehr in Rechnung gestellt würden, als auch, dass „ab dem zweiten Vorfall die betreffende Person in eine andere Unterkunft“ verlegt würde. Beides setzt allerdings voraus, dass der Missetäter bekannt ist.
In einer Antwort auf eine diesbezügliche Anfrage des Landtagsabgeordneten und Stadtrats Friedrich Haag (FDP) betont die Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (Grüne) darüber hinaus, dass vor allem das Entfernen der Handmelder ausschließe, dass auch künftig mutwillig Feueralarm ausgelöst werde. Tatsächlich kam es an der Flüchtlingsunterkunft in Schönberg seit 18. August zu keinen Feuerwehreinsätzen mehr.
Ein ungelöstes Problem und Ärgernis für die Anwohner bleibt indes die Vermüllung des Areals. Nachbarn klagten zuletzt vermehrt über Geruchsbelästigung und Ratten auf dem Gelände. Auch von einzelnen Drohungen von Heimbewohnern gegen Anwohner wurde zuletzt berichtet. Der Landtagsabgeordnete Haag fordert deshalb, einen „dauerhaften Sicherheitsdienst“ einzusetzen.
Stadt Stuttgart: Flüchtlingsunterkunft wird im Februar geschlossen
Endgültig glätten werden sich die Wogen in Schönberg voraussichtlich erst im Februar. Spätestens dann soll die Einrichtung planmäßig geschlossen werden. Dies bestätigte jetzt noch einmal Bürgermeisterin Sußmann. Viele Schönberger zweifelten in der Vergangenheit daran, dass die Stadt diesbezüglich Wort hält.
Wird die Einrichtung tatsächlich wie geplant geschlossen, will im Anschluss ein privater Investor, dem auch die bestehende Immobilie gehört, das Haus abreißen. Auf dem Gelände soll in den kommenden Jahren ein neues Pflegeheim mit bis zu 120 Plätzen errichtet werden. Die heutige Flüchtlingsunterkunft war ursprünglich bereits ein Senioren- und Pflegeheim der Bruderhausdiakonie, die den Standort aber aufgegeben hatte.