Ein guter Job, eine kleine Familie, die deutsche Staatsbürgerschaft: Alfares Murai hat in Stuttgart Fuß gefasst. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Sommer 2015 war der, in dem Merkel „Wir schaffen das“ sagte. Aber Alfares Murai aus Syrien interessierte sich nicht dafür, was Politiker sagen, er wollte einfach in Sicherheit sein. Wie er zum Stuttgarter wurde und wie er auf Abschiebungen blickt.

Als Alfares Murai am 27. August 2015 in Passau die Grenze nach Deutschland überquert, hat er zwei Wochen Flucht hinter sich, in einem Schlauchboot das Mittelmeer überquert, Wege zu Fuß, in Bussen und Zügen zurückgelegt. Er hat kein konkretes Ziel, von Stuttgart hat er noch nie gehört. Dass er ein paar Wochen später hier landen und bleiben wird, kann er noch nicht ahnen. Politisch erlebt Deutschland ob der Migration damals aufgeregte Zeiten, doch dafür hat Murai keinen Kopf. Er muss ankommen, die Sprache lernen, Fuß fassen, aus dem Nichts ein neues Leben aufbauen.