Ein Singer/Songwriter als Drei-Mann-Band: Florijan van der Holz (Bildmitte). Foto: Promo//Alice Bacher

Am Samstag präsentiert Florijan van der Holz sein neues Album „Endlich“ im Stuttgarter Club Cann. Er zählt zur besseren Art Singer/Songwriter, findet unser Kritiker.

Grüße in den Norden

Stuttgart - Die Singer/Songwriter-Szene lässt sich grob gesagt in zwei Lager unterteilen. Da gibt es einerseits die Solisten, die mit ihrer Gitarre am Lagerfeuer oder im Buchladen Platz nehmen und mehr oder weniger charmant ihre Songs klampfen. Und da gibt es jene, die sich mit Band auf eine Bühne stellen und ihre Texte in tanzbar vertonen. Florijan van der Holz vom Stuttgarter Feierabendkollektiv zählt zur zweiten Sorte. Auf dem Bandfoto posiert er zu dritt, bei der Releaseshow für sein Album „Endlich“ am Samstag im Club Cann werden gar fünf Musiker spielen.

Songwriter-Songs sind es trotzdem, eine Grundmelancholie zieht die Melodiebögen als musikalische Schwerkraft immer wieder ein wenig nach unten. Nur klingen diese Songs eben besser, wenn sie wie im Falle des einstigen Solisten van der Holz’ im Bandformat aufgeführt oder aufgenommen werden. Charmante sängerische Unterstützung kommt von Bea Bacher („Ich weiß nicht ob das reicht“), ansonsten werden die „Kleine, feine Apokalypse“ besungen oder die dickköpfige Stubenfliege, die wie von Zauberhand abends nicht mehr durchs Fenster fliegen möchte.

Das ist alles reichlich charmant und verspielt und orientiert sich an Genregrößen wie Thees Uhlmann oder Francesco Wilking. Musikalisch grüßt der Norden, Stuttgart winkt fleißig zurück.

Florijan van der Holz, „Endlich“ Veröffentlicht im Eigenverlag, Releaseshow am Samstag im Club Cann, Stuttgart. Beginn 20 Uhr.