Das Fleischermuseum in Böblingen zeigt in einer neuen Sonderausstellung, was mit Pilzen alles möglich ist. Zum Beispiel Kunst, bei der auch Knochensägen eine Rolle spielen.
Die neue Sonderausstellung des Deutschen Fleischermuseums in Böblingen widmet sich der vielfältigen Welt der Pilze und ihrer Bedeutung für Ökologie, Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft.
„fungi future“lautet ihr Titel, eröffnet wird sie am Donnerstag, 26. Juni, um 19 Uhr. Kuratiert wurde sie von Ania Corcilius und Romy Range vom salon populaire in Stuttgart.
Kunst mit viel Bezug zu Böblingen
Die Ausstellung zeigt unter anderem Werke der Künstlerin Barbara Ehnes, die historische Objekte aus dem Museumsarchiv – darunter Schlachtmasken, Schlachterbeile und Knochensägen – mit Pilzmyzel bearbeitet hat. Diese Objekte wurden in Sägemehl gebettet und in den Gewächshäusern der Stadtgärtnerei Böblingen über mehrere Wochen mit Pilzmyzel überzogen.
Nach dem Herauslösen der Objekte wurden die entstandenen Reliefs in der Sauna der Böblinger Therme getrocknet, gehärtet und zu einer großflächigen Installation zusammengesetzt, heißt es in einer Mittelung des Museums.
Neben den Arbeiten von Barbara Ehnes zeigt die Ausstellung zwei weitere Projekte. Der Biologe David Stille untersucht mit einem experimentellen Ansatz die Rolle von Zersetzungsprozessen. Mithilfe der Pilzgattung Aspergillus und Grünspan-Koji werden Rinderherzen fermentiert, bis sie sich in eine essbare Aminosäure-Sauce verwandeln.
Die Designerin Catinca Tilea wiederum stellt das Projekt „Nimma can do“ vor, das die Nutzung organischer Haushaltsabfälle als Rohstoff für pilzbasierte Baumaterialien erforscht.
Forscherlabor für Kinder
Die Ausstellung „fungi future“ läuft bis zum 2. April und wird von mehreren Veranstaltungen begleitet. Dazu gehört unter anderem das „fungi future Forscherlabor für Kids“, bei dem Kinder von sieben bis zehn Jahren die Welt der Pilze entdecken und eine eigene Installation entwickeln können.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Anmeldung für das Forscherlabor sind auf der Website des Museums oder per E-Mail an fleischermuseum@boeblingen.de erhältlich beziehungsweise möglich.