Der Regisseur Klaus Lemke war der große Außenseiter des deutschen Kinos. Foto: imago/Sven Simon

Klaus Lemke, der im Alter von 81 Jahren gestorben ist, war ein Guerilla-Filmer. Der Förder- und Filmschulbetrieb war ihm zuwider, er suchte das wildere Leben.

Wenn er etwas gut fand, einen ganzen Film oder eine einzelne Szene, einen Satz, eine Haltung, ein Gesicht oder eine Lederjacke, dann war das „Bombe“. Dieses Lob wurde dem sperrig quer zum deutschen Filmbetrieb stehenden Kinoanarchisten Klaus Lemke nie über. Und „Bombe“ war eben mehr als eine Sprachfloskel aus anderen Jahrzehnten, die den ständigen Kurzschluss des alt gewordenen Lemke zu seinen jungen Jahren garantieren sollte. Man musste diese Auszeichnung aus seinem Munde fast wörtlich nehmen. Das Gute war für Lemke immer das, was den bürgerlichen Status quo zu sprengen drohte.