Bei Bayer Leverkusen wurde dem VfB Stuttgart ein Handelfmeter verweigert. Foto: imago images/Uwe Kraft

In der hitzigen Diskussion um die Handspiel-Regel haben die Regelhüter des Fußball-Weltverbandes FIFA die Vorschriften präzisiert. Künftig soll nicht jede Ballberührung der Hand oder des Arms automatisch ein Vergehen sein.

Zürich - Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) erhoffen sich durch einige Anpassungen mehr Klarheit bei der umstrittenen Handspiel-Regel. Wie das IFAB am Freitag nach der Generalversammlung mitteilte, soll künftig ein versehentliches Handspiel, das zur Torerzielung oder einer Torchance eines Mitspielers führt, nicht mehr als Vergehen gewertet werden. Ein Handspiel des Torschützen wird dagegen weiter geahndet.

FIFA-Präsident Gianni Infantino bezeichnete die Anpassung dieser Regel, die erst kürzlich eingeführt worden war, als „bedeutendste“ Änderung. „Es ist nicht unangenehm, wenn wir Dinge klarstellen. Es zeigt, dass wir zuhören. Wir tragen dazu bei, das Spiel für die nächsten Jahre besser zu gestalten“, sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes.

Handspiel-Regeln seit Jahren in der Diskussion

Künftig soll zudem nicht jede Ballberührung der Hand oder des Arms automatisch ein Vergehen sein. Demnach liegt nun ein strafbares Handspiel vor, wenn der Spieler den Ball absichtlich mit dem Arm oder der Hand spielt oder seine Körperfläche „unnatürlich“ vergrößert. Die Bewertung liegt im Ermessen der Schiedsrichter. Die neuen Regeln treten ab dem 1. Juli in Kraft, Verbände haben laut FIFA aber die Möglichkeit zur früheren Einführung.

Die Regeländerungen aus dem Jahr 2019, die den Unparteiischen objektivere Kriterien an die Hand geben sollten, wurden seit der Einführung kontrovers diskutiert. Aufgrund der fehlenden Einheitlichkeit durch die falsche Anwendung gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik.