Bietet nun mehr serienmäßige Ausstattung und punktet mit einem großen Laderaum: Der überarbeitete Fiat Tipo. Foto: FCA Germany AG - FCA Germany AG

Fiat hat den kompakten Tipo 2016 als Nachfolger des Bravo eingeführt. Nun haben die Italiener ihrem Erfolgsmodell ein Facelift verpasst.

EsslingenJedes fünfte neu zugelassene Auto war 2019 ein SUV, Tendenz steigend. Da müssen sich die „normalen“ Kompaktautos (ebenfalls rund 20 Prozent Marktanteil), beziehungsweise deren Hersteller, schon anstrengen, um nicht noch mehr ins Hintertreffen zu geraten. Beispielsweise Fiat mit dem Tipo: Der kompakte Italiener wurde 2016 eingeführt (Nachfolger des Bravo) und ist vor kurzem mit einem Facelift in seine zweite Halbzeit gestartet. In Deutschland hat er mit seinen Verkaufszahlen noch nicht viel gerissen, auf dem südeuropäischen Markt hingegen schon. Gebaut im türkischen Bursa, wo er vornehmlich für den Mittelmeerraum als Aegea (steht für Ägäis) vom Band läuft, ist der Tipo in Italien in seinem Segment der Bestseller und steht in vier, vornehmlich südeuropäischen Ländern, in den Top-10 der Verkaufsstatistik.

Damit auch weiter nördlich mehr geht, haben die Italiener die Tipo-Baureihe neu strukturiert. Angeboten werden nun die neuen Modellvarianten Street, Mirror, Lounge und S-Design. Gleichzeitig bringt die kompakte Limousine, die als Stufenheck (Limousine), 5-Türer (Schrägheck) und Kombi zur Wahl steht, eine erweiterte Serienausstattung mit.

Die überarbeitete Tipo-Basisversion (Street, ab 16 490 Euro) soll laut Fiat vor allem junge Kunden ansprechen, „die ein dynamisches, stilvolles und funktionelles Fahrzeug suchen“. Dazu wurde die Ausstattung erweitert um zusätzlich glänzend schwarz lackierte 16-Zoll-Leichtmetallräder, getönte Scheibe, Tagfahrlicht in LED-Technologie und „Street“-Logo auf der Heckklappe. Für eine sportliche Optik sorgen der glänzend schwarz lackierte Kühlergrill sowie die in Schwarz gehaltenen Abdeckkappen der elektrisch verstellbaren Außenspiegel, Türgriffe, Verkleidungen der B-Säule sowie Einfassungen der Nebelscheinwerfer.

Darüber hinaus sind serienmäßig bereits ab Basisversion unter anderem die manuelle Klimaanlage, Radio mit USB-Anschluss und MP3-Kompatibilität, Instrumentenanzeige als TFT-Display, elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung, elektrische Servolenkung, höhenverstellbarer Fahrersitz sowie längs- und höhenverstellbares Lenkrad an Bord.

Die höher angesiedelte, ebenfalls neue Modellversion Mirror (ab 17 990 Euro) hat zusätzlich modernste Konnektivität an Bord, also auch Internet. Das Entertainmentsystem Uconnect gestattet über einen Touchscreen mit sieben Zoll (17,8 Zentimeter) durch die Applikationen Apple Car Play beziehungsweise Android Auto von Google die Einbindung kompatibler Smartphones mittels Bluetooth.

Zwei Benziner, zwei Diesel

Optional ist der Service Mopar-Connect, der etwa den Anruf beim Pannenservice oder den automatischen Kontakt zu einem Kundenbetreuer bei einem Unfall herstellt. Möglich sind auch die Fahrzeuglokalisierung, etwa nach einem Diebstahl, sowie die Sendung eines Alarms, sobald eine voreingestellte Geschwindigkeit überschritten oder ein vorher definierter Bewegungsradius verlassen wird. Eine weitere Funktion gestattet das Ver- und Entriegeln der Türen aus der Entfernung. Der Besitzer kann darüber hinaus auch die aktuelle Position des Fahrzeugs zum Beispiel auf einem Großparkplatz sowie bestimmte Betriebszustände in Echtzeit abfragen, darunter Kraftstoffvorrat, Batterieladezustand und Reifendruck.

Motorenseitig stehen für den Fiat Tipo zwei Benziner und zwei Turbodiesel zur Wahl, die die Emissionsnorm Euro 6d-Temp erfüllen. Der Vierzylinder-Saugbenziner 1.4 16V leistet 70 kW (95 PS. Der mit Turbolader versehene Benziner 1.4 T-Jet produziert 88 kW (120 PS. Hinzu kommen zwei Vierzylinder-Turbodiesel, der 1.3 Multijet mit 70 kW (95 PS) und 1.6 Multijet mit 88 kW (120 PS). Der 1,6-Liter-Turbodiesel ist auf Wunsch auch mit dem Doppelkupplungsgetriebe DCT verfügbar. Der Fahrer hat hierbei die Wahl, das Schalten dem Automatikmodus zu überlassen oder die sechs Gänge über den Schalthebel manuell zu wechseln, zum Beispiel um bergab die Bremswirkung des Motors besser zu nutzen. Die Verbrauchswerte betragen im besten Fall laut Datenblatt 4,5 Liter Diesel (CO2: 118 g/km) beziehungsweise 6,6 Liter Benzin (CO2: 150 g/km).

Der fünftürige Tipo ist 4,37 Meter lang und bietet unter seiner schrägen Heckklappe Platz für 440 Liter Gepäck, also satte 60 Liter mehr als der Golf. Im Kofferraum gibt es zwei herausnehmbare Staufächer für kleinere Gegenstände, einen doppelten Ladeboden und darunter ein Staufach für die Gepäckraumabdeckung.

Im jetzt veröffentlichten „Gebrauchtwagenreport 2020“ werden dem Tipo von der Sachverständigenorganisation GTÜ die wenigsten Mängel bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) bescheinigt. Mit dem Wert vom 0,84 steht der Kompakte laut Fiat mit Abstand an der Spitze seiner Klasse und behauptet sich damit gegen starke deutsche und japanische Konkurrenz. Der jährlich aktualisierte „Gebrauchtwagenreport“ wertet die Daten von rund fünf Millionen Hauptuntersuchungen der GTÜ aus.