Meer und Strand in Florida sind nun wieder erreichbar. Foto: dpa/Thomas Eisenhuth

Am Montag endet der Einreisestopp in die USA, die Buchungen bei den Fluggesellschaften schnellen in die Höhe – nicht nur für den Winter.

Frankfurt - Von Montag an sind auch für deutsche Touristen wieder Reisen in die USA erlaubt. Bei den Fluggesellschaften und in den Reisebüros laufen seit Bekanntgabe der Öffnung die Buchungsmaschinen auf Hochtouren. Auch andere beliebte Sonnenziele im Winter wie Thailand oder die Karibik sind unter Auflagen wieder erreichbar. Bali oder Australien sowie einige andere Länder in Asien dagegen sind für Touristen noch immer tabu. Wir schauen auf die aktuelle Lage.

Wer darf in die USA reisen?

Von Montag an sind alle Flughäfen in den Vereinigten Staaten für deutsche Reisende wieder geöffnet. Voraussetzung ist, dass man vollständig geimpft ist und zusätzlich einen negativen Coronatest vorlegen kann. Akzeptiert werden Angaben der US-Behörde CDC zufolge die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca, Covishield, BIBP/Sinopharm, Sinovac und Johnson & Johnson. Auch eine Mischung aus den angegeben Vakzinen ist zulässig. Wichtig ist dabei aber, dass die letzte Injektion mindestens 14 Tage her ist. Als anerkannte Belege gelten digitale Nachweise, solange sie von offiziellen Stellen wie nationalen Gesundheitsbehörden oder anhängigen Instituten ausgestellt wurden. Das gilt für Smartphone-Apps mit QR-Codes und digitale Downloads ausgestellter Zertifikate. Auch Impfpässe aus Papier werden anerkannt.

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Wie stellen sich die Fluggesellschaften auf die Nachfrage ein?

Direkt nach Bekanntgabe des Endes des sogenannten Travel-Bans hatten bei den Fluggesellschaften die Vorbereitungen begonnen. Langstreckenmaschinen wurden reaktiviert, die Crews zusammengestellt. „Wir fahren auf 80 Prozent unserer Vorkrisenkapazität hoch“, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Die Condor hat sogar ihren Erstflug von Frankfurt nach New York, der für den 11. November geplant war, auf den 8. November vorgezogen, um pünktlich am Start zu sein. Wer nicht zum Weihnachtsshoppen in New York bleiben will, kann von dort mit Condor-Partner Jet Blue zu 40 weiteren US-Zielen, hauptsächlich nach Florida, fliegen. Alle Flüge sind gut gebucht, die First Class sei sogar besser gebucht als vor der Krise, sagt Spohr. Die US-Airline Delta spricht gar von einem Anstieg der Buchungen um 450 Prozent – allerdings im Vergleich zu den Zahlen vor der Bekanntgabe der Öffnung.

Welche Sonnenziele sind noch erreichbar?

Ebenfalls neu auf der Liste der Urlaubsziele, die man nach der Zwangspause wieder anfliegen kann, steht seit Monatsanfang Thailand. Einer Erhebung von Lufthansa City Center (LCC) zufolge landet der südostasiatische Staat in der Rangliste der zehn populärsten Fernreiseziele der Deutschen auf dem sechsten Platz. Nach Singapur dürfen vollständig Geimpfte in einem bestimmten Reisekorridor („Vaccinated Travel Lane“) ohne Quarantäne einreisen. Dieser setzt unter anderem die Buchung bestimmter Direktflüge voraus. Für Südafrika oder Namibia reichen für die Einreise negative PCR-Tests aus, ebenso für die Inseln im Indischen Ozean.

Wohin können auch Ungeimpfte fliegen?

Für die Einreise in die Dominikanische Republik sind nach Angaben des Auswärtigen Amts nicht einmal mehr negative Testergebnisse erforderlich – lediglich ein Formular muss ausgefüllt werden. An diesem Wochenende fällt auch in Kuba die Pflicht, eine Quarantäne von fünf Tagen absolvieren zu müssen. Vom 15. November an müssen Geimpfte nicht einmal mehr einen PCR-Test vorlegen.

Ist die Krise in der Luftfahrt damit vorbei?

Lufthansa-Chef Spohr atmet zumindest deutlich auf. Schneller als erwartet ist die Fluggesellschaft wieder in Schwung gekommen, das Angebot soll im kommenden Jahr von aktuell 60 auf 80 Prozent gesteigert werden. Im Durchschnitt werde die Kapazität dann bei 70 Prozent des Vorkrisenniveaus liegen, in diesem Jahr sind es gerade 40 Prozent. Vor allem das US-Geschäft, das für rund 25 Prozent des Langstreckengeschäfts steht, gibt Spohr Hoffnung – die Buchungen für Sommer lägen jetzt schon höher als 2019.

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Woher kommt die Nachfrage?

Neben dem hohen Nachholbedarf der Privatreisenden zeige die Erfahrung mit US-Unternehmen, dass auch die Geschäftsreisen deutlich stärker wieder zurückkämen als erwartet, erklärt Spohr. Die Höhe der Einbußen in diesem Sektor durch zunehmende Online-Konferenzen und steigende Sorgen wegen der Umweltbelastungen erwartet er langfristig bei unter zehn Prozent.

Wie sieht es weltweit aus?

Der Chef des Internationalen Airlineverbands IATA, Willie Walsh, wies in Genf auf große Lücken im Interkontinentalverkehr hin. Das Geschäft von Europa nach Asien lag etwa 87 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, über dem Nordatlantik beträgt das Minus gut zwei Drittel.

Verbindungen nach USA

Lufthansa
 Die Fluggesellschaften des Lufthansa-Konzerns haben ein weites Netz zwischen Europa und den USA gespannt. Schon vor der Aufhebung des Travel-Bans hat die Gruppe wöchentlich 200 Verbindungen zu 17 Zielen angeboten – von Dezember an wird allein New York 55 Mal pro Woche angeflogen. Im kommenden Jahr soll das Netz wieder voll ausgelastet werden.

Condor
 Frankfurt – New York ist die neue Verbindung, die Condor in den Flugplan aufnimmt. Nonstop geht es auch nach Seattle, von wo aus man zu 30 weiteren US-Zielen fliegen kann.