Aus Sicht der Veranstalter war es eine gelungene Jubiläumsausgabe. Foto: Gottfried Stoppel

Die Veranstalter ziehen ein insgesamt positives Fazit zum 75. Fellbacher Herbst. Auch die Händler sehen das Fest als wertvolle Plattform trotz einiger Lücken in der langen Festmeile.

Wie sieht die Bilanz des 75. Fellbacher Herbst aus? Aus Sicht der Veranstalter war es eine gelungene Jubiläumsausgabe. „Trotz des großen Besucherandrangs feierten die Fellbacher und Freunde ruhig und friedlich“, teilt das Presseamt der Stadt mit. „Es war einer der meistbesuchten, gleichzeitig aber auch ruhigsten und angenehmsten Fellbacher Herbste“, so das Resümee der Verantwortlichen und der Aussteller. Nur wenige Vorkommnisse wurden demnach Polizei und Sicherheitsdienst gemeldet, sodass der Leiter des Fellbacher Polizeireviers, Jan Kempe, das Fazit zog: „Unsere Strategie, sichtbare Präsenz auf den Straßen zu zeigen, hat sich ausgezahlt.“ Sowohl Polizei als auch Veranstalter hatten das Personal deutlich aufgestockt und die Sicherheitsmaßnahmen aktualisiert. Der Andrang brachte jedoch für die vielen Besucher das Problem der Parkplatzsuche mit sich. Wer nicht auf den ÖPNV gesetzt hatte, habe beim verkaufsoffenen Sonntag nur schwer einen freien Platz gefunden. So mussten einige Fahrzeuge abgeschleppt werden, und es seien etliche Parkverstöße registriert worden.

Auch auf dem Rummel lief es demnach gut. „Es war ein super Wochenende, weil es entgegen der Vorhersage nicht geregnet hatte. Der Festumzug war etwas größer, und die Umzugsbesucher haben die gute Stimmung mit auf den Festplatz gebracht“, sagt Romy Puttler vom Festzelt. Aus Sicht des Handels lief es insgesamt positiv. „Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, als wir morgens rausschauten, sah es ja noch ziemlich trübe aus“, sagt Sonja Zielke, Sprecherin der Werbegemeinschaft nördliche Bahnhofstraße. „Insgesamt hieß es von einigen Händlern, dass in den Straßen etwas weniger Menschen unterwegs waren und es etwas luftiger zuging“, so Zielke.

Der Sicherheitsdienst regelte den Verkehr vor dem Festzug, als viele Gäste in die Stadt strömten Foto: Eva Schäfer

Doch angesichts von Cannstatter Wasen und dem verkaufsoffenen Sonntag in Winnenden, die alle am gleichen Tag stattfanden, habe sich der Fellbacher Herbst gut behaupten können. „Es wurde viel geschaut, es gab viele Infos – der Umsatz war je nach Branche verschieden und teils durchwachsen“, so Zielke. „Jedoch ist der Herbst eine wichtige Plattform für den Handel, und wir würden uns wünschen, dass noch mehr Betriebe aus Fellbach teilnehmen“, so Zielke.

Andrang beim verkaufsoffenen Sonntag. Foto: Eva Schäfer

Entscheidend sei dabei auch, nicht nur die Ladentüren zu öffnen, sondern sich auch vor dem Geschäft zu präsentieren. „Es war positiv mit vielen interessierten Kunden“, sagte Susanne Zerweck-Locher vom Haushaltswarenfachgeschäft im Rathaus-Carrée. Kinderschminkerin Manuela Schreiner hatte 70 Kinder verziert, berichtete sie, „beliebt war das Einhorn mit Regenbogen“. Die Aktion war eine der vielfältigen Angebote für Familien. Wie das Presseamt mitteilte, drängten sich ums Rathaus-Carrée und Richtung Bahnhof rund 11 000 Gäste. An 37 Foodtrucks, in 107 Geschäften und Ständen der Händler und der Vereine konnten die Besucher essen, shoppen und und sich unterhalten lassen.

Stadtmarketing: Die Lücken auf der Festmeile sind nur schwer zu füllen

Gudrun Lack, Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung und Vorsitzende der Interessengemeinschaft Rathaus-Carrée zeigte sich sehr zufrieden. Der Zulauf zeige, dass der Standort Fellbach wertgeschätzt werde. Julian Gregorius vom Stadtmarketing berichtete, von Teilnehmenden „nur positives Feedback“ zurückgekommen sei. Doch bleibe die bekannte Thematik bestehen: „Die klaffenden Lücken sind schwer zu füllen. Das ist ein Manko. Ohne aktive Beteiligung des Handels geht das jedoch nicht.“