Dem Deutschen unterliefen 2018 im Finale der Königsklasse gegen Real Madrid zwei folgenschwere Fehler. Nun endet seine Zeit beim FC Liverpool – wie geht es mit dem 28-Jährigen weiter?
Ein starker Monat noch, dann läuft am 30. Juni das Arbeitspapier des Loris Karius beim FC Liverpool aus. Längst spielt der 28-Jährige bei den Reds keine Rolle mehr, sodass sich die Experten vor Ort allein über die Frage streiten, ob Karius im Team von Jürgen Klopp nun die Nummer vier oder die Nummer fünf ist.
„Ich werde die Jungs von außen maximal unterstützen“, sagt der Torwart im Gespräch mit der „Sport-Bild“ dennoch. Denn zumindest öffentlich hegt Loris Karius keinen Groll. Im Mai 2018 hatte alles noch ganz anders ausgesehen: Als Stammkraft im Kasten der Reds hatte der ehemalige Mainzer, der zu Beginn seiner Liverpooler Zeit 2016 schnell als „Flutschfinger“ verschrien war, vor allem in der Champions League groß aufgespielt. Sechsmal hielt Karius in der Königsklasse die Null – was sonst keinem Keeper gelang.
Zwei folgenschwere Patzer
Dann folgte das Trauma des Endspiels: In der 51. Minute warf Karius dem Real-Stürmer Karim Benzema den Ball vor die Füße – 0:1. Beim Treffer zum 3:1-Endstand für Madrid griff der Deutsche bei einem harmlosen Distanzschuss von Gareth Bale daneben (83.). Für diese Aussetzer gab es aber offenbar eine medizinische Erklärung: „Fünf Tage nach dem Finale hatte er 26 von 30 Anzeichen für eine Gehirnerschütterung“, sagte Cheftrainer Jürgen Klopp damals – und Loris Karius, der im Spiel von Sergio Ramos attackiert wurde, erklärt nun: „Ich hatte nachweislich eine Gehirnerschütterung und war angeschlagen. Nach der Diagnose war es dann für mich einfacher, mit diesem Final-Abend abzuschließen.“
Raus aus dem großen Spiel war der Torhüter („Das wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht“, befand Jürgen Klopp) aber dennoch. Auch wenn das medizinische Bulletin eine visuelle räumliche Dysfunktion ins Spiel brachte, die den Keeper beeinträchtigte. Der FC Liverpool handelte, holte 2018 als neue Nummer eins den Brasilianer Alisson Becker.
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Bis heute hat Loris Karius kein Spiel mehr für die Reds bestritten – so wird es bei seinen 49 Einsätzen bleiben. Für den Blondschopf folgten eine zweijährige Leihe zu Besiktas Istanbul, wo er Stammspieler war, eine medienwirksame Beziehung zur Schauspielerin Sophia Thomalla und der Fakt, dass es in der Vorsaison bei Union Berlin hinter Andreas Luthe nur zu vier Bundesligaspielen reichte.
„Mein Anspruch ist es, wieder im Tor zu stehen und eine wichtige Rolle zu spielen“, sagt Loris Karius nun. Die Gerüchteküche handelt ihn als möglichen Neuzugang beim Absteiger Greuther Fürth sowie beim Schweizer Erstligisten FC Basel.