Der Stuttgarter Faschingsumzug – hier vor zwei Jahren – zieht Zigtausende Teilnehmer und Besucher an. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In Mannheim fährt ein Auto in eine Menschenmenge. Das löst landesweit neuerliche Diskussionen über die Sicherheit aus. In Stuttgart wird über die Faschingsumzüge am Dienstag beraten – die Daumen gehen nach oben.

Nachdem am Montag in der Mannheimer Innenstadt ein Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, befassen sich überall im Land Sicherheitsbehörden und Organisatoren noch intensiver mit dem Schutz von Veranstaltungen. Im Blickpunkt stehen zunächst die zahlreichen Faschingsumzüge, die am Dienstag den Höhepunkt der fünften Jahreszeit darstellen sollen – auch in Stuttgart.

Dort stehen am Nachmittag gleich zwei große Umzüge an, einer in der Innenstadt von 14 Uhr an, der andere in Hofen bereits um 13 Uhr. Erwartet werden bei besten Wetteraussichten allein in der Innenstadt mindestens 100 000 Besucherinnen und Besucher sowie über 50 Gruppen. Dabei soll es auch bleiben – was zunächst nicht ganz sicher schien.

Entscheidung am Nachmittag

Nach dem Vorfall in Mannheim mit Toten und Verletzten haben in Stuttgart Vertreter der Stadt, der Organisatoren und der Polizei umgehend Gespräche aufgenommen. Gegen 17 Uhr am Montagnachmittag stand dann fest: Beide Umzüge werden wie geplant stattfinden. Man habe die Sicherheitslage bewertet, sie habe sich aber nicht wesentlich verändert, heißt es bei der Polizei. Man bewege sich bei den Vorkehrungen ohnehin „nahe am Maximum“.


Die Stadt bekräftigt, man unternehme alles, um die Sicherheit zu gewährleisten. „Wir wollen in Abstimmung mit den Veranstaltern den Stuttgarter Faschingsumzug und den Fasnetsumzug in Hofen durchführen. Wir haben alle Anstrengungen zur Absicherung der Veranstaltungen unternommen, auch wenn es keine hundertprozentige Sicherheit gibt“, sagt Ordnungsbürgermeister Clemens Maier. Der Polizei lägen keine Erkenntnisse für eine konkrete Gefährdungslage in Stuttgart vor. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern von Mannheim und von anderen Anschlägen in jüngerer Vergangenheit. Dennoch müssen wir in schwerer Zeit auch mit erhobenem Haupt Mut schöpfen und mit Zuversicht nach vorne blicken“, so Maier.

Landesweit haben diverse Polizeipräsidien inzwischen angekündigt, die Polizeipräsenz in der Öffentlichkeit noch einmal zu erhöhen. „Zum Schutz der Bevölkerung und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls wurde beziehungsweise wird die polizeiliche Präsenz vor allem bei den heute und in den nächsten Tagen stattfindenden Faschingsveranstaltungen und in Fußgängerzonen der Städte deutlich erhöht“, teilte etwa das Ulmer Präsidium noch am Montagnachmittag mit. Die bereits bestehenden Sicherheitskonzepte würden „fortwährend angepasst“. Konkrete Hinweise auf Bedrohungen lägen aber nicht vor.