Die Polizei ermittelt nach wie vor zur Bluttat, hier am Mittwoch in Schorndorf. Foto: 7aktuell/Kevin Lermer

Ein 57-Jähriger erliegt am Freitag in einer Klinik seinen Wunden. War ein Streit um 50 000 Euro der Auslöser?

Nach den Schüssen in Fellbach und Schorndorf ist auch der am Mittwoch lebensgefährlich verletzte Vater der Familie verstorben. Das hat die Polizei am Freitagnachmittag mitgeteilt. Der von seinem drei Jahre älteren Bruder in einem Firmengebäude in der Ohmstraße in Fellbach niedergeschossene 57-Jährige sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Noch am Freitagmorgen hatte das Präsidium in Aalen verschiedenen Medien bestätigt, dass der Mann in Lebensgefahr schwebt und sich nach wie vor in einem sehr kritischen Zustand befindet.

Laut einer türkischen Zeitung soll es beim Streit um eine Erbschaft gehen

Mit dem Tod des Familienvaters hat das Familiendrama nun insgesamt drei Todesopfer gefordert. Auslöser des Streits soll laut Medienberichten die Auseinandersetzung um eine Erbschaft sein, die Zeitung „Hürriyet“ nennt den Betrag von 50 000 Euro – allerdings ohne Angabe einer konkreten Quelle. Das türkische Blatt schreibt auch, dass die in der Schorndorfer Lederstraße wohnenden Eheleute insgesamt drei Töchter hatten.

Zwei der Mädchen – eine Jugendliche und eine junge Frau – befanden sich in dem Haus, als ihr 60 Jahre alter Onkel am Mittwoch erst ihre Mutter erschoss und seine Waffe dann gegen sich selbst richtete. Sie konnten – körperlich unversehrt – aus dem Haus flüchten. Eine nicht näher benannte Person alarmierte über die Rettungsleitstelle die Polizei.

Ob der Täter die Waffe legal besessen hat, ist bisher nicht bekannt

Bereits am Morgen hatte der 60-jährige Täter seinen Bruder im Fellbacher Industriegebiet aufgesucht und ihn mit einem Schuss niedergestreckt. Wie der Mann an die Waffe gelangt ist und ob er sie legal besessen hat, ist bisher nicht bekannt. Auch die Frage, um welche Waffe es sich gehandelt hat, ist offen.

Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft gibt es aus offenbar ermittlungstaktischen Gründen keine Auskünfte zu Fragen nach dem exakten Tathergang. Dazu zählt auch die Frage, wie genau der Mann nach der Attacke in Fellbach zum zweiten Tatort gelangt ist.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/