Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Aus Sicht des Bezirksbeirats hat die Stadtverwaltung die Weichen für die Zukunft des Ortskerns von Obertürkheim falsch gestellt. Mit dem Kauf des Bahnhofsgebäudes hätte sie regulierend auf das wichtige Eingangsportal und damit auf den Stellenwert und das Image des gesamten Stadtbezirks eingreifen können, um eine Negativentwicklung wie in Untertürkheim zu verhindern. Im Nachbarbezirk hätte die Stadt vor etlichen Jahren ebenfalls den Bahnhof kaufen können, verzichtete aber aus ähnlichen Gründen. Um den Aderlass der Fachgeschäfte im Ortskern und die damit verbundene sinkende Wohn- und Lebensqualität aufzuhalten, wurde nun von OB Fritz Kuhn persönlich ein Masterplan ins Leben gerufen - mit gehöriger Verspätung.

Die Befürchtungen der Obertürkheimer Lokalpolitiker, dass sich ein ähnliches Szenario wiederholt, sind nachvollziehbar. Nun ist es an der Stadtverwaltung zu zeigen, dass sie mit dem Verzicht auf das Vorkaufsrecht nicht auf den falschen Zug aufgesprungen ist. Es muss sichergestellt sein, dass in Obertürkheim die Entwicklung nicht auch in die falsche Richtung geht. Spielhallen, Wettbüros oder Rotlicht-Etablissements gilt es mit allen rechtlichen Mitteln zu verhindern, um den noch vorhandenen Branchenmix aus Einzelhandel und Dienstleistung mittelfristig zu sichern. Sonst könnte sich Obertürkheim sehr schnell auf dem Abstellgleis wiederfinden.