Bei so extremen Wetterlagen fährt man möglichst gar nicht erst los. Foto: picture alliance/dpa

Starker Wind und Regen – werden Autofahrer davon unterwegs überrascht helfen ein paar Tipps, sicherer ans Ziel zu kommen. Aber manchmal fahren Auto oder Motorrad besser gar nicht erst los.

Wer bei starkem Wind Auto fährt, braucht vollste Aufmerksamkeit und passt das Tempo an. Je langsamer, desto besser kann man am Lenkrad noch reagieren. Die wichtigste Regel: Runter vom Gas und nicht ablenken lassen durch laute Musik etwa oder Gespräche.

Beide Hände gehören ans Lenkrad, so der ADAC weiter. Ergreift eine Böe abrupt das Auto, ist gegenzulenken – aber angemessen und sanft. Wer zu stark gegen den Wind lenkt, riskiert Unfälle. Denn bricht der Luftstrom abrupt wieder ab, landet man vielleicht im Graben oder auf der Gegenfahrbahn, so der TÜV Süd. Also mit Gefühl lenken. Auf gleichmäßigen Seitenwind lässt sich allerdings besser reagieren, als auf plötzliche Böen aus verschiedenen Richtungen. Aufbauten wie Dachboxen oder auf dem Dach montierte Fahrräder erhöhen die Angriffsfläche für den Wind.

Woher der Wind bläst, darauf kann die Neigung von Bäumen und Büschen an der Straße hinweisen. An manchen Brücken zeigen Luftsäcke die Richtung an. Da, wo der Wind offene Angriffsflächen hat, steigt die Gefahr – also etwa auf Brücken, in Waldschneisen oder an Tunnelausfahrten. Auch große Fahrzeuge wie etwa Busse und Lkw zu überholen, kann schnell ziemlich brenzlig werden, wenn das eigene Auto aus deren Windschatten gelangt und der Wind es plötzlich voll erfasst.

Werden Stürme vorhergesagt, sollten baumreiche Strecken gemieden werden. Ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) sollte man bereits vorsichtig sein. Wird vor schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder Orkanen gewarnt, rät der ADAC, gar nicht erst loszufahren.

„Wer unterwegs überrascht wird, bleibt im Zweifel am nächstmöglichen sicheren Platz stehen“, sagt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Dabei meiden Schutzsuchende aber Orte, wo etwa herabfallende Äste oder Bäume gefährlich werden können. Das gilt auch fürs Parken.

Die Fahrtipps gelten im Grunde auch fürs Motorrad. Biker halten sich nach Möglichkeit eher mittig auf der Fahrbahn. Das bringt mehr Spielraum fürs Lenken. Auf flatternde Bekleidung verzichten sie besser und stellen Kleidung körpernah ein. Koffer oder Gepäckrollen erhöhen die Angriffsfläche.

Auch Fahrzeuge wie Wohnmobile und Lieferwagen sind windempfindlicher. Schlimmstenfalls könnten sie sogar umkippen, das gilt auch für Anhänger-Gespanne: „Wer merkt, dass der Anhänger unruhig wird, sollte sofort Tempo rausnehmen und unter Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs bremsen“, sagt Lucà.

Auf nasser Fahrbahn besteht die Gefahr des Aquaplanings. Groß ist die Gefahr da, wo Regenwasser nicht ablaufen kann, etwa in Senken oder in Unterführungen. Das Profil der Reifen kann das Wasser dann nicht mehr verdrängen und sie schwimmen auf.

Wenn das passiert, sollte man weder am Lenkrad drehen, noch bremsen oder Gas geben, sondern ohne hektische Manöver ausgekuppelt rollen lassen, bis die Reifen wieder Kontakt haben. Bei Autos mit Automatik sollte der Fuß behutsam vom Gas gehen und nicht die Fahrstufe gewechselt werden.

Regnet es sehr ergiebig, sollten überflutete Abschnitte oder Unterführungen umfahren werden. Im Zweifel anhalten und umkehren, wenn die Wassertiefe nicht ganz genau abzuschätzen ist. Besonders vorsichtig ist man dort, wo Schlamm und Geröll über die Straße fließen. Hier kann der Boden so rutschig sein, dass schon eine leichte Strömung das Auto von der Fahrbahn zieht.