Das Luxushotel „Saratoga“ wurde bei der Explosion schwer beschädigt. Foto: AFP/ADALBERTO ROQUE

Das Hotel „Saratoga“ ist ein Wahrzeichen der kubanischen Hauptstadt Havanna. Mick Jagger oder Madonna stiegen hier schon ab. Nun gab es dort eine verheerende Gasexplosion mit vielen Todesopfern.

Nach der Explosion in einem Luxushotel in Havanna haben Rettungskräfte 31 Leichen geborgen. 24 Verletzte befänden sich noch im Krankenhaus, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) weiter mit. Helfer suchten in den Trümmern des Hotels „Saratoga“ nach möglichen weiteren Opfern. Als Unglücksursache vermuteten die Behörden ein Gasleck. Die Rettungsaktion soll fortgesetzt werden, bis alle Opfer gefunden sind, sagte der Bürgermeister Alexis Acosta. 

Das Hotel, eines der Wahrzeichen der kubanischen Hauptstadt, wurde bei der Explosion am Freitag schwer beschädigt, die Fassade der ersten vier Etagen wurde vollkommen zerstört. Auch die Kuppel einer nahegelegenen Baptisten-Kirche stürzte ein, in der Nähe parkende Autos wurden zerstört.

Hotel sollte nach zwei Jahren wiedereröffnet werden

Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich nach Angaben des Betreibers 51 Angestellte und Arbeiter in dem Hotel auf, um die geplante Wiedereröffnung am kommenden Dienstag nach der zwei Jahre dauernden Schließung wegen der Corona-Pandemie und Renovierungsarbeiten vorzubereiten.

Unter den Todesopfern waren nach offiziellen Angaben vier Kinder und Jugendliche sowie eine spanische Touristin. Insgesamt 84 Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt. Von den 24 Personen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wurden sieben als kritisch, sechs als schwer und elf als weniger schwer eingestuft.

Gasleck als Ursache

Unglücksursache sei nach ersten Erkenntnissen ein Gasleck, erklärte das kubanische Präsidialamt. Laut dem staatlichen Touristikunternehmen Gaviota ereignete sich die Explosion, als ein Gas-Tank in dem Hotel aufgefüllt wurde.

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel sprach von einem „bedauerlichen Unglück“. Zugleich lobte er die Reaktion der Behörden und die Solidarität der Bürger. Viele Kubaner hatten sich unmittelbar nach dem Unglück zum Blutspenden gemeldet.

Das Hotel „Saratoga“ war seit zwei Jahren wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. 1880 als Kaufhaus errichtet, war das Gebäude 1933 in ein Hotel umgewandelt worden. In der Vergangenheit zählte es Prominente wie Rolling Stones-Sänger Mick Jagger und die Popstars Beyoncé, Rihanna und Madonna zu seinen Gästen.