Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen fallen, gibt es einiges zu tun, um empfindliche Pflanzen zu schützen. Welche? Eine Zierpflanzengärtnerin weiß Rat.
Der Herbst ist da mit sinkenden Temperaturen. Das bedeutet, dass es im Garten auch einiges zu tun gibt. Das weiß auch Eva Augart, stellvertretende Technische Leiterin der Botanik in der Wilhelma. Auch im zoologisch-botanischen Garten sind schon die Sommerbeete entfernt und in den Rabatten im Maurischen Garten winterharte Stiefmütterchen gepflanzt.
Zierpflanzenfans sollten jetzt vorsichtig sein und frostempfindliche Kübelpflanzen ins Haus holen. Eine erste Nacht um null Grad hat es schon gegeben, sagt Augart. „Alles Tropische und Subtropische muss jetzt rein, sobald Minusgrade kommen.“ Dazu zählen Orchideen, auch Zitruspflanzen, Bougainvillea oder Oleander. Auch Sukkulenten wie Kakteen sollten jetzt nach drinnen gebracht werden, außer die winterharten Exemplare. Im Haus sollten sie kühl und eher trocken stehen. Zur Überwinterung brauchen die meisten Pflanzen weniger Wasser und Licht, außer die tropischen Pflanzen.
Garten im Herbst: Geranien müssen in ein wärmeres Winterquartier
Auch Granatapfelbäumchen sollten geschützt und wie Geranien ins Haus gebracht werden. Augart hat gute Erfahrungen, die Geranien mit Erde zu überwintern. Und natürlich, wer Seerosen hat, sollte sie auch draußen aus dem Wasser ins Winterquartier tun. Palmen, Wandelröschen und Fuchsien gehören ebenfalls in wärmere Gefilde zu Hause wie auch Kräuter wie Basilikum, Rosmarin oder Zitronenmelisse.
Wer Feigenbäume im Kübel hat, die keinen Frost vertragen, sollte sie auch ins Warme tun. Doch Vorsicht, bevor man sie umzieht, sollten die Pflanzen auf Schädlinge kontrolliert werden wie etwa Milben oder Blattläuse.
Achtung bei Feigenbäumen: Auf Feigenzünsler untersuchen
Bei Feigenbäumen hat Augart in den letzten Jahren einen Feigenzünsler festgestellt, der sich durch manches Blatt frisst, bevor er zum Spreizflügelfalter wird. Der Spreizflügelfalter oder auch Feigenblattmotte genannt, ist nur etwa zehn Millimeter groß. Er ernährt sich hauptsächlich von Blättern der Feigenbäume. Die Falter überwintern und legen ihre Eier an den jungen Blättern der Feigen im Frühjahr ab. Die Raupen bilden dann kleine Gespinste an den Blattoberseiten. „Einige Blätter klappen zusammen“, so Augart. Es kann eine zweite Generation geben. Wenn sich auch im Spätsommer Raupen entwickelt haben und die Falter im September oder Oktober schlüpfen, können sie überwintern. Meist hält sich aber der Befall in Grenzen und gebe es nur kleine Schäden. Es kann auch sein, dass ein Käfer oder eine Wanze an den Feigenblättern frisst.
Draußen ist jetzt die richtige Zeit, um in den freien Flächen Blumenzwiebeln zu stecken für das Frühjahr. Und auch der Rückschnitt der Sträucher kann jetzt im Garten erfolgen. Auch Obstbäume können im Winter geschnitten werden.
Interessierte Pflanzenfans bekommen bei den Wilhelma-Talks im historischen Gewächshaus regelmäßig das ganze Jahr über Antworten auf ihre Fragen. Für den Bereich Magnolien, Stauden & Co. gibt es donnerstags ganzjährig Fragemöglichkeiten. Treffpunkt ist im Maurischen Garten am Seerosenteich um 15.15 Uhr. Im Wintergarten im historischen Gewächshaus gibt es ganzjährig mittwochs und samstags um 14 Uhr Tipps von Gärtnern bei Fragen zu Exotischem und Tropischem aus dem Gewächshaus.