Benjamin Pavard gewann kürzlich mit dem FC Bayern die Champions League. Foto: imago images/Sven Simon

Benjamin Pavard hat seit seinem Wechsel zum VfB Stuttgart im Sommer 2016 eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Am Samstag trifft er seinen Ex-Club mit dem FC Bayern wieder.

Stuttgart - Spätestens mit diesem Kunstschuss nahm seine Karriere so richtig Fahrt auf. Als Benjamin Pavard am 30. Juni 2018 im Achtelfinale der Fußball-WM gegen Argentinien den Ball von der Strafraumgrenze in den linken Winkel beförderte, konnte man erahnen, dass der nicht mehr ganz so große VfB Stuttgart für den Franzosen perspektivisch eine Nummer zu klein sein dürfte. Pavard wurde in jenem Sommer Weltmeister und sein Treffer zum Tor der Turniers gewählt. Mit gerade mal 22 Jahren standen dem Verteidiger alle Türen offen. Ein Jahr später ging er durch die zum FC Bayern München. Am Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) kehrt er mit diesem erstmals zum VfB zurück.

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„Er hat eine großartige Entwicklung genommen, die in dieser Geschwindigkeit nicht abzusehen war“, sagte der frühere Stuttgarter Sportchef Jan Schindelmeiser der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Als er Pavard im August 2016 für rund fünf Millionen Euro vom OSC Lille zu den Schwaben in die 2. Liga lotste, sei dieser zwar „hochtalentiert, aber noch weitgehend unbekannt“ gewesen. „Die Anfangszeit in Stuttgart war nicht immer leicht für ihn - raus aus der wohlbehüteten Familie, rein in ein komplett neues Umfeld im Ausland.“ Auch deshalb wurde Pavard vom Club damals Teambetreuer Peter Reichert als eine Art Ersatzvater zur Seite gestellt.

Rasanter Aufstieg vom Talent zum Topstar

Auf dem Platz war schnell zu erkennen, dass der Defensivmann nicht nur gut verteidigen, sondern auch tolle Pässe spielen kann. Von seiner Torvorlage im ersten Pflichtspiel für Stuttgart gegen Greuther Fürth im Oktober 2016 schwärmt mancher Fan noch heute. Nach und nach etablierte sich Pavard beim VfB zum Leistungsträger und stieg mit ihm in die Bundesliga auf. Dass er nicht nochmal mit in die 2. Liga gehen würde, war lange vor dem erneuten Abstieg des Clubs im Mai 2019 klar. Stattdessen schloss er sich dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von 35 Millionen Euro den Bayern an - und stürmte mit diesen zum Triple.

„Er hat eine sensationelle Runde gespielt und war der Mr. Zuverlässig“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick einmal über Pavards Premierensaison in München, in der er als unumstrittene Stammkraft zum Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League beitrug. „Für mich war es nicht verwunderlich, dass er da spielt“, sagte der neue VfB-Kapitän Gonzalo Castro nun vor dem Wiedersehen mit Pavard, mit dem er in Stuttgart noch ein Jahr zusammen verbrachte.

Der Franzose sei „bescheiden und geerdet und gleichzeitig selbstbewusst“, sagte Schindelmeiser. Clever genug zu erkennen, dass er als rechter Verteidiger im Nationalteam bessere Aussichten hat als auf der eigentlich bevorzugten Position im Abwehrzentrum, war er auch. Und auch bei den Bayern fühlt sich der Lockenkopf rechts hinten gut aufgehoben. „Er weiß, dass er noch nicht am Ende seines Potenzials angelangt ist“, sagte Schindelmeiser. Auch das zeichne Pavard aus. Bei seinem rasanten Aufstieg vom Talent zum Topstar.