Peter Ducke (re.) auf der Tribüne während eines Fußball-SApiels, was nicht mehr allzu häufig vorkommt. Foto: imago/ Karina Hessland

Nach der Wiedervereinigung 1990 gerieten viele Fußball-Stars der DDR in Vergessenheit – so auch Peter Ducke, den die älteren Fans in Ostdeutschland sehr geschätzt und verehrt haben.

Stuttgart - Spielen wir „Jeopardy“. „Er wurde der Pelé des Ostens genannt und gewann die Bronzemedaille in München bei den Olympischen Spielen 1972.“ Wer kennt die passende Frage? Ein deutscher Fußballfan, der im Westen geboren wurde und aufgewachsen ist, wohl kaum. Einer, der spätestens 1970 zur Welt kam und in der DDR groß wurde, wahrscheinlich schon – sie lautet: Wer ist Peter Ducke?

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Nachhilfe tut not. Peter Ducke absolvierte 68 Länderspiele für die DDR, mit dem SC Motor Jena wurde der Stürmer dreimal DDR-Meister und Pokalsieger, war 1971 Fußballer des Jahres seines Landes, holte Olympiabronze 1972, war bei der WM 1974 im Kader und beendete seine Karriere 1977. Die Spiele des FC Carl Zeiss Jena, des Nachfolgeclubs seiner sportlichen Heimat, besucht Peter Ducke nur selten und lediglich „aus Anstand“, weil er nicht wisse, „worüber er denn palavern soll – es ist doch alles gesagt“. Der Mann, der einst für sein Temperament und seine feine Technik auf dem Spielfeld bekannt war, lebt in aller Stille in einem Mehrfamilienhaus im thüringischen Magdala mit seiner Ehefrau Marion in einer kleinen Dreizimmerwohnung nahe der Autobahn 4 und einem Edeka-Markt. Es geht ihm gut. Spielen wir doch noch mal „Jeopardy“. „Er feiert am 14. Oktober 2021 seinen 80. Geburtstag in einem Gasthof nahe Jena in den Farben Weiß-Gelb des FC Carl Zeiss.“ Die entsprechende Frage sollten Sie nun kennen – ganz egal, ob Sie ein Wessi oder ein Ossi sind.