Die evangelische Kirche macht sich Gedanken, was mit dem Gebäudekomplex der Sommerrainkirche geschehen soll. Die Kita ist bereits geschlossen. Foto: Sebastian Steegmüller

Auch die Andreäkirche spielt langfristig in den Plänen für die neue Lenore-Volz-Gemeinde in Bad Cannstatt keine Rolle mehr.

Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Bad Cannstatt umfasst fünf Teilkirchengemeinden mit rund 16 000 Gemeindegliedern. Zwei Ferienwaldheime, eine Seniorenbegegnungsstätte sowie neun Kindertageseinrichtungen werden von rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Bis vor einigen Wochen waren es noch zehn Kitas, doch die Einrichtung im Mimosenweg im Bad Cannstatter Stadtteil Sommerrain ist Geschichte. „Er ist aufgrund baulicher Schwächen nicht mehr ausbau- und zukunftsfähig – wir mussten ihn leider aufgeben“, bestätigt Stadtdekan Eckart Schultz-Berg. Allerdings seien alle elf Kinder, die dort zuletzt noch betreut worden waren, an anderen Kitas untergekommen. Pfarrerin Bettina Hoy wohne noch dort und Kirche samt Gemeinderäume bleiben weiterhin in Betrieb.

Rückläufige Zahlen

Doch wie lange, das stehe in den Sternen. „Angesichts der Gesamtentwicklung der evangelischen Kirche, die nach wie vor rückläufige Zahlen schreibt, sind wir natürlich am Überlegen, wie es mit den Bestandsgebäuden der Gemeinde weitergehen soll“, so der Stadtdekan. Wobei die grobe Marschrichtung – auch die personelle – eigentlich seit der Gründung der neuen Gemeinde im Januar 2019 schon feststehe. Damals fusionierten die Andreä-, Sommerrain-, Stephanus- und die Wichern-Kirchengemeinde. Bis 2024 muss die Zahl der Pfarrstellen von 3,75 auf 2,5 reduziert werden. Ein Ziel, das seit März 2019 fast schon erreicht wurde, da sich Martin Staib nach 37 Jahren Tätigkeit als Pfarrer – zehn Jahre davon in der Andreägemeinde – in den Ruhestand verabschiedet hat. Auch gibt es nur noch ein zentrales Gemeindebüro in der Wichernkirche.

Was die Zukunft der vier Kirchenimmobilien betrifft, hat der Gesamtkirchengemeinderat Bad Cannstatt im März 2021 einen Grundsatzbeschluss gefasst. „Die Stephanuskirche soll als Gemeindezentrum für die gesamte Lenore-Volz-Gemeinde erhalten bleiben“, sagt Dekan Schultz-Berg. Ebenso die Räumlichkeiten der Wichernkirche. Für die Sommerrain- und die Andreäkirche werde eine neue Nutzung mit einem neuen Träger angestrebt. „Dabei gibt es noch nichts Konkretes, wir sind noch auf Partnersuche“, so der Dekan. Die Kirche werde wohl einen Projektentwickler mit ins Boot nehmen, der aufzeigen soll, was alles an den Standorten überhaupt realisierbar ist.