Thomas Krohne in seiner Zeit als Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes. Foto: imago/Heuberger

Die European League of Football befindet sich sportlich und wirtschaftlich auf Expansionskurs. Nun steigt ein ehemaliger Volleyball-Präsident als Geldgeber ein.

Die European League of Football (ELF) rüstet auch außerhalb des Spielfeldes kräftig auf. Der Kreis der Gesellschafter um die Gründer Zeljko Karajica und Patrick Esume (bekannt als TV-Experte) wird um Medien- und Sportunternehmer Thomas Krohne, Finanzinvestor Christian Binder sowie Immobilienunternehmer Henry Berg erweitert. Das Trio sicherte sich gemeinsam rund acht Prozent der Gesellschaftsanteile an der ELF, die derzeit ihre zweite Saison spielt. Die Liga nach Vorbild der nordamerikanischen NFL betreibt auch in Stuttgart eine Filiale, Stuttgart Surge spielt an diesem Sonntag in Breslau (Wroclaw) gegen die Panthers. „Wir freuen uns, dass wir unseren Gesellschafterkreis erweitern können. Ich bin davon überzeugt, dass wir bei unserem Ziel, die ELF als neue internationale Top-Liga zu etablieren und ihr Wachstum sowie ihre Reichweite konsequent voranzutreiben, von ihrer Expertise und ihrem Netzwerk profitieren werden“, sagt Geschäftsführer Karajica.

Prominentester Neuzugang im Finanzpool der ELF ist Thomas Krohne, der im Profisport bereits Spuren hinterlassen hat. Der gebürtige Bremer engagierte sich von 2012 bis 2016 ehrenamtlich als Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, beim traditionsreichen Fußball-Club Werder Bremen saß der 60-Jährige von 2016 bis 2021 im Aufsichtsrat. Krohne ist seit 2004 im Sport beruflich unterwegs, seine Geschäftsfelder reichen von Medienrechten, Sportmarketing, Produktionsleistungen, digitalen Plattformen und digitalen Services hin zu Dienstleitungen für Sportwettanbieter. 2006 erfanden Krohne und sein Geschäftspartner Karl Wieseneder mit dem Sportwettenanbieter „bwin“ das Live-Streaming für Sportwetten. „Mit meinem Engagement und meinen Netzwerk in den Sport und die Medien möchte ich einen aktiven Beitrag dazu leisten, dieses Potenzial zu erschließen und den europäischen Football auf ein neues Niveau zu heben“, sagte Krohne zu seinem Einstieg bei der ELF.

Seit Juni läuft die zweite Saison der europäischen Liga mit zwölf Teams aus fünf Nationen und schon nach sechs Runden wurde die Vorjahresmarke von 100 000 Zuschauern in den Stadien durchbrochen. Darüber hinaus erreicht die Liga mit ihren TV- und Distributionspartnern sowie ihrer eigenen Plattform mehr als eine halbe Milliarde Haushalte weltweit. Der Expansionskurs wird fortgesetzt, schon jetzt steht fest, dass in der Saison 2023 mindestens acht Länder mit Mannschaften vertreten sein werden.