Die Diesel-Affäre ist noch lange nicht ausgestanden. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Nachrüstung von Euro-5-Autos kommt nicht in Gang. VW und Daimler melden nahezu kein Interesse, obwohl sie als Hersteller die Kosten fast alleine tragen würden.

Stuttgart - Bei der Hardware-Nachrüstung von Diesel-Pkw aus dem Abgasskandal zeichnet sich ein Fiasko ab. Obwohl das Kraftfahrtbundesamt (KBA) schon im Sommer die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für die Nachrüstung von Euro-5-Diesel-Pkw erteilt hat und Daimler und VW den Umbau mit jeweils 3000 Euro bezuschussen, ist die Nachfrage enttäuschend. Ein VW-Sprecher sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir haben keinen einzigen Fall.“ Die Türen seien sperrangelweit offen, es gebe schlicht kein Interesse. Auch in der eigens geschalteten Hotline tue sich so gut wie nichts. Bei Daimler sieht es nur ein bisschen besser aus: Bisher hätten nur rund 170 Daimler-Fahrer den Zuschuss über die Seite beantragt. Ein Sprecher sagte gegenüber unserer Zeitung: „Die Kunden scheinen abzuwarten. Das Interesse an dem Zuschuss ist gering.“ Die Flaute überrascht auch die Hersteller: Wie zu hören ist, hatte Daimler intern damit gerechnet, den Zuschuss 20 000 bis 40 000 Mal zahlen zu müssen.