Auch ein Impfstoff gegen das Coronavirus könnte schon 2021 zugelassen werden. Foto: dpa/Matthias Balk

Es gebe Grund genug, „hinreichend optimistisch“ zu sein, sagt der Leiter der Impfstoffabteilung der Europäischen Arzneimittelagentur. Auch ein Impfstoff könnte 2021 zugelassen werden - wenn alles nach dem bestmöglichen Szenario verläuft.

London - Die Europäische Arzneimittel-Agentur hält es für möglich, dass noch „vor dem Sommer“ gegen das Coronavirus wirksame Medikamente zugelassen werden können. Der Leiter der Impfstoffabteilung der EU-Behörde, Marco Cavaleri, betonte am Donnerstag zugleich, dass dies das bestmögliche Szenario sei. Seinen Optimismus stütze er auf laufende klinische Tests. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass das Medikament Remdesivir die Dauer einer Erkrankung mit Covid-19 verkürzen kann. Aber auch dafür werden noch Daten benötigt, die einen längeren Zeitraum abdecken.

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Cavaleri sagte weiter, dass es vielversprechende Tests mit einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2 gebe. Falls sich ein Impfstoff als wirksam erweise, könnte er Anfang 2021 zugelassen werden. Er schränkte aber auch ein, dass die Entwicklung von Impfstoffen oft Jahre beanspruche und dass es bei vielen Experimenten Rückschläge und Verzögerungen gebe - bis hin zur Einstellung von Testreihen.

Werden Test abgekürzt?

„Aber was wir sehen können ist die Möglichkeit, dass, falls alles wie geplant läuft, Impfstoffe in einem Jahr zugelassen werden könnten“, sagte Cavaleri. Zur Diskussion über Verfahrensfragen, etwa umfassende klinische Tests abzukürzen oder gar fallen zu lassen, sagte er: „Dinge können sich entwickeln, während sich die Pandemie entwickeln wird, und wir werden sehen, ob wir etwas anderes brauchen werden.“

Derzeit gehe seine Behörde davon aus, dass alle Impfmittel große Tests der sogenannten Phase 3 durchlaufen sollten, „um den größtmöglichen Schutz zu erreichen.“ Zu Sorgen, es werde womöglich gar kein effektiver Impfschutz gefunden, sagte er: „Ich denke, es ist ein wenig früh, etwas zu sagen, aber wir haben guten Grund, hinreichend optimistisch zu sein, dass es am Ende einige Impfstoffe schaffen werden.“