Die MEX12 fährt derzeit nicht zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Ludwigsburg. Foto: Simon Granville

Wer dieser Tage zwischen Stuttgart und dem Kreis Ludwigsburg mit der S-Bahn oder dem Regionalzug unterwegs ist, braucht Geduld. Umbauarbeiten und Streckensperrungen bedeuten: weniger und volle Züge. Ein Bahnsprecher versichert jedoch: die Umbauarbeiten haben etwas Gutes.

Wer dieser Tage zwischen Stuttgart und dem Landkreis Ludwigsburg mit dem Zug unterwegs ist, braucht Geduld. Denn auf der S-Bahn-Stammstrecke werden derzeit verschiedene Arbeiten gebündelt, gleichzeitig setzt die DB den Ausbau zum Digitalen Knoten fort – betroffen sind dadurch alle Zugpassagiere.

Die Gleise zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Schwabstraße sind bis 21. März unter der Woche nachts von 21 bis 4.30 Uhr gesperrt, dadurch fahren S-Bahnen der Linien S1 bis S6/60 im 30-Minuten-Takt. Die S4 nach Marbach fährt am Hauptbahnhof oben, die S5 verkehrt nur zwischen Bietigheim-Bissingen und Zuffenhausen.

Alle Züge sind auf zwei statt vier Gleisen unterwegs

Zusätzlich geht es im Bereich Stuttgart-Feuerbach mit Stuttgart21 voran. In der ersten Bauphase stehen bis Montag, 3. März, und in der zweiten Phase an den Wochenenden von 8. bis 24. März Arbeiten an den Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik an, vermeldet die Deutsche Bahn. Für die Arbeiten müssen in beiden Bauphasen die Ferngleise zwischen Zuffenhausen und Nordbahnhof gesperrt werden. Das bedeutet: „Der gesamte Bahnverkehr muss über die S-Bahn-Gleise abgewickelt werden“, sagt ein Sprecher. S4 und S5, die in den Zeiträumen nur halbstündlich fahren, warten deshalb regelmäßig bis Regional- und Fernverkehrszüge durch sind – zumindest die, die nicht umgeleitet werden.

Die Züge der Linie RE8, die eigentlich zwischen Würzburg und Stuttgart Hauptbahnhof verkehren, enden in Bietigheim-Bissingen. Fahrgäste können auf einen Direktbus ausweichen, der sie in 45 Minuten stündlich nach Stuttgart bringt, oder den RE1 nehmen, der zwischen Karlsruhe und Stuttgart zusätzlich in Bietigheim-Bissingen hält. „Die Züge der Linien MEX12, MEX17 fahren nicht zwischen Bietigheim/Ludwigsburg und Hauptbahnhof“, heißt es weiter von der Deutschen Bahn. Die Linie MEX 18 werde zwischen Esslingen und Ludwigsburg umgeleitet, die Schusterbahn zwischen Kornwestheim und Untertürkheim entfällt.

„Zukünftig können mehr Züge fahren“

An den S-Bahn Stationen zeigt sich diese Woche jeden Morgen dasselbe Bild: S-Bahnen sind verspätet, bei jedem Halt gibt es ein Gedränge, weil die Züge voll sind. „Durch die 30-Minuten-Taktung haben wir derzeit in Hauptverkehrszeiten das halbe Angebot“, gibt ein Bahnsprecher als Erklärung ab. Außerdem seien Fahrgäste stärker von Abweichungen wie Signalstörungen und Verspätungen betroffen, weil sich mehrere Betriebe die zwei Gleise teilen. Dennoch: „Es gibt keine Kapazitäten, dass weitere Züge auf der Strecke fahren. Das ist derzeit das Maximale, was die Strecke verträgt“, so der Bahnsprecher.

Die Deutsche Bahn stellt genervten Fahrgästen jedoch einen Lichtblick in Aussicht. Sobald auf eine Digitaltechnik umgerüstet ist, „werden nicht nur mehr Züge auf den Strecken fahren können, die Anfälligkeit technischer Störungen ist auch reduziert“, so der Sprecher.