Wenn im Klassenchat illegales Material kursiert, greift die Polizei ein. Foto: dpa/Sven Hoppe

Wenn verbotene Dateien in Klassenchats kursieren, sucht die Polizei den Urheber. Den Kindern in den Klassen erklärt sie, was verboten und gefährlich ist.

Stuttgart - Es kann auch mal eine gute Erfahrung sein, die Ferien ohne Smartphone zu verbringen. Das haben Stuttgarter Schülerinnen und Schüler dem Kriminalhauptkommissar Christian Kaufmann vom Haus des Jugendrechts nach Ostern bestätigt. „Sie sagten, sie waren viel mehr draußen und haben nichts vermisst“, gibt er die Berichte von 2019 wieder. Dabei handelte es sich keineswegs um eine freiwillige digitale Detoxkur der Neuntklässler im Süden Stuttgarts. Sämtliche Mobiltelefone der Klasse waren Beweismittel in einem strafrechtlichen Verfahren, die Polizei hatte sie eingesammelt und nach den Ferien zurückgegeben, weil im Klassenchat pornografische Aufnahmen von Kindern aufgetaucht waren. Bei derartigem Material ist sowohl die Verbreitung als auch der Besitz strafbar. Die Schule schlug Alarm, die Polizei kam. Und die Eltern „fielen aus allen Wolken“. Wie kommt der kriminelle Kram auf das Handy der Kinder? Leider ist das kein Einzelfall, was an diesem Stuttgarter Gymnasium geschah – das zum Schutz der Jugendlichen nicht genannt wird. Im Dezember wurde ein Fall aus einer siebten Klasse im Norden der Landeshauptstadt bekannt.