Während der Verhandlung demonstrieren Ballwegs Anhänger vorm Gerichtssaal in Stammheim. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das Gericht will seine Entscheidung voraussichtlich am Freitag verkünden. Die Anhänger des Querdenken-Initiators hoffen auf dessen Freilassung.

Mehr als sechs Stunden lang hat die Sitzung am Montag gedauert, in der über die Haftprüfung des Querdenkengründers Michael Ballweg beraten wurde. Eine Entscheidung fiel nach diesem Verhandlungsmarathon aber noch nicht. Auch am Folgetag verkündete das Gericht noch keine Entscheidung. Die Fans des Initiators der Bewegung werteten die lange Verhandlung und die nicht umgehend erfolgte Entscheidung als gutes Omen: Sie hoffen, dass Ballweg freikommt.

Ein Sprecher des zuständigen Stuttgarter Amtsgerichts hat auf Nachfrage unserer Zeitung gesagt, dass zum Ende dieser Woche eine Entscheidung fallen soll. Damit hat das Gericht die Frist fast ganz ausgeschöpft, die ihm zur Verfügung steht. Eine Woche nach einem Haftprüfungstermin muss darüber entschieden sein. Ballwegs Anwaltsteam, dem insgesamt zwölf Juristinnen und Juristen angehören, hatte den Haftprüfungstermin beantragt. Während des Termins demonstrierten Unterstützerinnen und Unterstützer Ballwegs vorm Gerichtssaal. Der Termin fand im Saal des Oberlandesgerichts statt, der sich neben der Justizvollzugsanstalt Stammheim befindet.

Der Stuttgarter Unternehmer Michael Ballweg, der im Frühjahr 2020 den Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen unter dem Namen Querdenken 711 begründete, sitzt seit Ende Juni, also seit nunmehr sechs Wochen, in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen der Vorwürfe des Betrugs und der Geldwäsche. Er soll Gelder von seinen Sympathisanten eingeworben und nicht zweckgebunden verwendet haben.