Erling Haaland von Borussia Dortmund (links) machte in der norwegischen Nationalmannschaft auf die Menschenrechtslage in Katar aufmerksam. Doch einige Medien sehen seine Rolle dabei kritisch. Foto: WITTERS/VegardWivestadGroett

Das norwegische Fußball-Nationalteam hat mit Aktionen auf die Menschenrechtslage in Katar aufmerksam gemacht. Der Trainer will mit Haaland über dessen Rolle dabei sprechen.

München - Erling Haaland hat wegen seiner angeblichen Zurückhaltung bei den Protesten der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft gegen WM-Gastgeber Katar einen Gesprächstermin bei seinem Boss. „Ich werde darüber mit Erling reden“, sagte Nationaltrainer Stale Solbakken der Zeitung Verdens Gang.

Verschiedene Medien sehen Haalands Rolle kritisch

Auf die Frage, ob es nicht unglücklich sei, dass sich bei diesem wichtigen Thema ausgerechnet der Jungstar etwas ziere, entgegnete Solbakken: „Genau darüber muss ich mit ihm sprechen.“

Die norwegische Auswahl hat seit März mit verschiedenen Aktionen auf die Menschenrechtslage im Wüstenstaat aufmerksam gemacht. Auch Haaland trug vor Spielen der WM-Qualifikation T-Shirts mit entsprechenden Botschaften. Andere Nationalteams wie das deutsche folgten diesem Beispiel.

„Er hat bei allem mitgemacht“, betonte Solbakken, ehemaliger Coach des 1. FC Köln. Verschiedene Medien sehen Haalands Rolle dagegen kritisch. Bei den internen Diskussionen über Katar im Frühjahr herrschte Solbakken zufolge jedoch „große Einigkeit“ unter seinen Spielern, „und das ist weiter der Fall“.

Der Trainer ist bemüht, dem Thema die Schärfe zu nehmen. „Wir haben immer betont, und das habe ich so auch mit Erling und anderen besprochen, dass es eine Grenze gibt. Nicht nur für ihn. Wir sollen ja auch noch Fußball spielen“, sagte er.