Auf Tuchfühlung mit dem Mäusebussard. Foto: Gottfried Stoppel

Beim Erlebnistag „Ebnisee für alle“ haben Naturpark und Ebnisee-Verein Workshops, Tiererlebnisse und Rolli-Parcours geboten.

Der Ebnisee ist nicht nur ein Naturidyll – am Sonntag war er wieder Magnet für alle, die Inklusion und Natur verbinden wollen. Beim Erlebnistag „Ebnisee für alle“ verwandelte sich das Seeufer in ein buntes Mitmachgelände. Von elf bis fünf Uhr boten inklusive Stationen waldpädagogische Erlebnisse, Spiele und Workshops – organisiert vom Ebnisee-Verein in Kooperation mit dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Seit 15 Jahren zieht das Format Besucher aus der ganzen Region an.

Was kreucht und fleucht: Kinder nehmen die Natur unter die Lupe. Foto: Gottfried Stoppel

Naturparkführer und Waldpädagogen luden die Kinder und Jugendlichen zum Werkeln, Schnitzen, Basteln und Forschen ein – und vermittelten spielerisch Wissen über Fauna und Flora. So entstanden bei Beate Siegel bunte Traumfänger, bei Walter Hieber Schiffchen aus Holz, deren Seetauglichkeit direkt im Ebnisee getestet wurde.

Werken und lernen bei „Ebnisee für alle“ in Kaisersbach

Tonfiguren formten die Kinder unter Anleitung von Edith Noack: Kleine Hasen, Mäuse und Männchen wurden mit Kirschkernen, Zapfen und anderen Naturfunden aus dem Wald verziert. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – und bei mir darf man sich die Hände schmutzig machen“, sagte Noack. „Der Brunnen ist ja gleich nebenan.“

Waldpädagoge Bernd Tochtermann bringt Levi und seiner Mutter Sabrina die Tiere des Waldes näher. Foto: Chris Lederer

Waldpädagoge Bernd Tochtermann hatte seine schwarze Jurte bereits am Vorabend aufgebaut und dort auch übernachtet – mit offizieller Ausnahmegenehmigung, wie er erklärte. „Ich bin auch Lehrer und mache das gern mit Schulklassen – das ist für die Kinder immer ein besonderes Erlebnis.“ In der barrierefrei zugänglichen Jurte präsentierte Tochtermann rund 30 präparierte Tiere – von der Maus über Fuchs, Hase und Eichelhäher bis hin zu Keiler und Mäusebussard.

Der vierjährige Levi zögerte zunächst, das dunkle Zelt zu betreten. Gemeinsam mit seiner Mutter Sabrina Ehmann und seiner Großmutter Sylvia traute er sich schließlich doch – und betrachtete die Tiere aus nächster Nähe. „Ich erlebe es oft, dass Menschen mit und ohne Einschränkungen zunächst Berührungsängste haben – und es ist schön zu sehen, wie sich ihr Gesicht dann aufhellt und sie vor Freude strahlen“, sagte Tochtermann. Nebenbei gab’s auch eine kleine Unterrichtseinheit in Sachen Tierkunde. „Das samtige Fell des Maulwurfs hat keine Wuchsrichtung – so kommt er gut vorwärts und rückwärts durch die engen Röhren unter der Erde.“

Simon Maier (links) im Gespräch mit Familie Alznauer am Rolli-Parcours. Foto: Chris Lederer

Zum ersten Mal mit von der Partie waren auch Vertreter der Polizei, die mit einem Info-Mobil über das Thema Sicherheit auf zwei Rädern Tipps gaben. Wie anspruchsvoll schon kleine Stufen und Schrägen sein können, wenn man in einem Rollstuhl sitzt, konnten Besucherinnen und Besucher am Stand des Kreisjugendrings erleben. Simon Maier, Melike Weber-Nüßle und Jonas Augustin betreuten den Rolli-Parcours, den auch Sarah und Tobias Alznauer mit ihren drei Kindern ausprobierten.

Für die Kinder Marie, Aaron und Lotte wartete – auch als Belohnung für die lange Sonntagswanderung, die sie zum Ebnisee geführt hatte – ein Besuch bei den Ponys und die versprochene Portion Eis.

Die Polizei war am Ebnisee mit dabei

Auch die Polizei war in diesem Jahr erstmals mit einem Info-Mobil vertreten. Dort konnten sich Kinder und Eltern über Verkehrssicherheit auf zwei Rädern informieren – vom richtigen Helmtragen bis zur Sichtbarkeit im Alltag. Das Angebot kam gut an und soll künftig regelmäßig dazugehören.