Die Stuttgarter Band Zirkel veröffentlicht ihre EP „Kreis“. Foto: privat /cf

Auf ihrer ersten EP zeigt die Stuttgarter Band Zirkel, dass sie Pop kann. Aus der Szene hat sie sich bekannte Unterstützer geholt.

Stuttgart - Mit dem Pop ist es wie mit dem Schwimmen: Man verlernt es nicht. Insofern kann es kaum überraschen, dass auch die neueste Produktion aus dem Dunstkreis von Julian Knoth in dieser Hinsicht mal wieder richtig liegt.

Dabei hat das letzte in Stuttgart verbliebene „Die Nerven“-Mitglied der Band Zirkel und ihrer EP „Kreis“ die fünf Songs bloß aufgenommen, im Sommer 2019, an der Kunstakademie. Dort haben sich die vier Musikerinnen kennengelernt. Eine davon, Caroline d’Orville, spielt bei Knoths „Peter Muffin Trio“ Bass. Die anderen sind ebenfalls keine Novizinnen. Und, am wichtigsten: jetzt kann man sich das von Thorsten Puttenat bearbeitete Material anhören – online beim Label Treibender Teppich sowie auf Kassette bei Butzen Records.

Kaum erwischt man sich beim Tanzen ...

Als wäre das nicht schon lässig genug, klingt die Musik experimentell-hingerotzt wie eine propere Jamsession im Kunstaka-Keller. Aber genau das ist es ja, was gelungene Popmusik ausmacht. Den pointiert-psychedelischen Gesang auf stoisch-krautige Tracks gibt es dazu. Kaum erwischt man sich beim Tanzen, sind die Songs schon wieder zu Ende oder lösen sich in wolkigen Klanggebilden auf.

Am Effektgerät wird gerne geklotzt, ohne aber den Blick fürs Wesentliche zu verlieren. Das ist in diesem Fall der Effekt beim Hörer: weniger Feelgood als angenehme Verwirrung, kühl vorgetragene Forderungen („Beweg dich / Erklär dich nicht“) und das Bedürfnis, solche Anweisungen beim Konzert in die Tat umzusetzen.

Wer die Band treffen will, kann am Samstag im Kulturkiosk (Lazarettstraße 5, Züblin-Parkhaus) vorbeikommen und Kassetten, Pizza und Plakate kaufen. Zwei Musikvideos laufen im Schaufenster.