In dieser Woche haben Betrüger im Rems-Murr-Kreis wieder viel Geld mit Telefonanrufen erbeutet. Foto: dpa/Karolin Krämer

Nach einem Schockanruf übergibt ein älterer Mann aus Oppenweiler eine hohe Geldsumme an Trickbetrüger. Diese schlagen daraufhin noch ein zweites Mal zu.

Sie versetzen Menschen in Angst und Schrecken und ziehen ihnen so Geld aus der Tasche: In dieser Woche haben Trickbetrüger im Rems-Murr-Kreis wieder einmal versucht, mit der Hilfe von am Telefon überbrachten Nachrichten von angeblich in Schwierigkeiten steckenden Angehörigen Beute zu machen. Im Falle eines Seniors aus Oppenweiler waren die Betrüger nach den Angaben des Polizeipräsidiums Aalen erfolgreich.

Übergabe auf Supermarktparkplatz

Der ältere Mann erhielt am Donnerstag einen Anruf, bei dem ihm die Betrüger vorgaukelten, dass seine Enkeltochter einen tödlichen Unfall verursacht habe. Gegen Zahlung einer Kaution könne sie aber wieder auf freien Fuß kommen. Der Mann fuhr daraufhin zu seiner Bank und hob zunächst 40 000 Euro ab. Das Geld übergab er nach den Angaben der Polizei gegen 13 Uhr auf dem Kundenparkplatz des Rewe-Marktes in der Hauptstraße in Oppenweiler an eine unbekannte Person.

Damit nicht genug: Die Täter witterten offenbar die Chance, noch mehr Geld zu erbeuten und brachten den besorgten Großvater dazu, weitere 48 000 Euro zu besorgen. Diese Summe übergab der Mann dann am späteren Nachmittag in Heilbronn bei der Kirche in der Paul-Göbel-Straße an die Täter. Die Polizei wurde erst am Abend über den Vorfall informiert, bei welchem der Mann insgesamt 88 000 Euro verloren hat.

Keine Geldübergabe an Fremde

Die Polizei rät dringend dazu, misstrauisch zu sein, wenn fremde Personen anrufen und Geldforderungen stellen oder die Herausgabe von persönliche Daten verlangen. „Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis“, so der Appell. Wichtig sei, sich am Telefon nicht unter Druck setzen zu lassen. Im Verdachtsfall sollten Angerufene einfach auflegen und die angeblich in Schwierigkeiten steckende Person selbst anrufen und sich bei Geldforderungen erst mit Angehörigen oder Freunden besprechen. Verdächtige Anrufe sollten direkt unter 110 der Polizei gemeldet werden. Ratsam sei auch, beim Telefonbucheintrag den Vornamen abzukürzen oder ganz auf einen Eintrag zu verzichten.