Die Yburg in Stetten wurde seit Oktober nicht beleuchtet. Ab Montag soll sie wieder mit den 2021 installierten insektenfreundlichen LED-Strahlern illuminiert werden. Foto: Stoppel/Archiv

An diesem Samstag läuft die Energiesparverordnung aus – Bäder dürfen nun wieder mehr geheizt, Denkmale beleuchtet werden. Wie reagieren die Kommunen im Rems-Murr-Kreis?

Da sage noch einer, es gebe keine guten Nachrichten mehr. „Im Hallenbad wird’s wärmer, und ab Montagabend leuchtet die Yburg wieder“, sagt Susanne Herrmann von der Gemeinde Kernen. Schon von diesem Sonntag an können Besucher des Schwimmbeckens in Rommelshausen bei 28 statt 26 Grad Celsius planschen. Die um zwei Grad reduzierte Wassertemperatur in Rommelshausen war wie die unbeleuchtete Yburg im Nachbarort Stetten eine Folge der seit September geltenden Energieeinsparverordnung der Bundesregierung. Dass diese in schönem Amtsdeutsch Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung an diesem Samstag endet, wird sich auch andernorts durchaus bemerkbar machen.

Bäder in Hegnach und Bittenfeld öffnen wieder

So können beispielsweise Schulen und Vereine nach Ende der Osterferien wieder das Hallenbad in Waiblingen-Hegnach und das Bittenfelder Lehrschwimmbecken nutzen. Die Bäder waren wegen der Sparmaßnahmen im vergangenen Herbst geschlossen worden. Das Außenbecken im Hallenbad Waiblingen hatten die Stadtwerke bereits Ende März 2022 im Zuge der Frühwarnstufe geschlossen – und die Wassertemperatur im Innenbereich um zwei Grad Celsius abgesenkt, was vor allem die Schwimmvereine kritisierten. Daraufhin habe man bei den Temperaturen „etwas nachgebessert“ und „einen gesunden Mittelweg“ gefunden, sagt der Technische Leiter Bernhard Zipp, nennt dabei allerdings keine konkrete Zahl.

Die Straßenbeleuchtung habe man in Waiblingen bewusst angelassen: „Stadt und Stadtwerke waren der Meinung, dass die Sicherheitsaspekte überwiegen.“ Da die Stadt Waiblingen aber schon in relativ großem Umfang auf effiziente LED-Leuchtmittel umgesattelt habe, sei das Einsparpotenzial in diesem Bereich ohnehin nicht sehr hoch.

In Schorndorfs Nebenstraßen bleibt es bei eingeschränkter Beleuchtung

Die Stadt Schorndorf hat anders reagiert und nach einem Beschluss des Gemeinderats in der Zeit von Mitternacht bis 4 Uhr morgens die Beleuchtung in allen Nebenstraßen abgeschaltet. Dabei wird es auch nach dem Auslaufen der Energiesparverordnung bleiben, teilt die städtische Pressesprecherin Verena Krabbe mit: „Bei der Straßenbeleuchtung handhaben wir es wie mit der Beheizung der Verwaltungsgebäude und halten aus Klimaschutz- und Energiespargründen an der vom Gemeinderat beschlossenen Maßnahme fest.“

Ob sich Besucher des Schorndorfer Oskar-Frech-Seebads auf wärmere Temperaturen freuen können, darüber muss der Gemeinderat Schorndorf am Donnerstag entscheiden. Geht es nach der Verwaltung, dann wird die Temperatur im Sportbecken wieder auf 28 Grad, in den Erlebnis- und Lehrschwimmbecken auf 30 Grad und im Kinderplanschbecken sowie im Whirlpool auf 34 Grad steigen. Auch die Außenbecken sollen bis zum Herbst wieder in Betrieb gehen, mit einer Wassertemperatur von 28 Grad Celsius. Die SPD-Fraktion hat allerdings beantragt, dass diese weiterhin geschlossen bleiben sollen. Auch über diesen Antrag muss der Gemeinderat abstimmen.

Das Wasser im Weinstädter Stiftsbad bleibt kühler als sonst

Noch ungewiss ist, ob und wann die Beutelsbacher Stiftskirche wieder mit Licht in Szene gesetzt wird. Die Kirche war nach Auskunft von Carina Rother von der städtischen Pressestelle vor Einführung der Energiesparverordnung das einzige Gebäude, das seitens der Stadt Weinstadt beleuchtet wurde. Ob dort nach dem Ende der Sparmaßnahmen wieder die Scheinwerfer angeknipst werden, das wird die Stadt in Absprache mit der Kirchengemeinde entscheiden. Aktuell gibt es dazu noch keinen Beschluss. Bereits getroffen worden ist laut Carina Rother hingegen eine Entscheidung, die Badefans eher nicht freuen wird: „Die gesenkte Raum- und Wassertemperatur wird im Stiftsbad zunächst beibehalten, da die Energiepreise noch immer hoch sind.“