Der saudi-arabische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan al-Saud (hier im Bild) trifft sich kommende Woche mit seinem irakischen Amtskollegen Fuad Hussein (Archivbild). Foto: IMAGO/Ukrinform/IMAGO/Volodymyr Tarasov

Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Iran lagen jahrelang auf Eis. Nun machen die Rivalen einen großen Schritt aufeinander zu.

Nach jahrelangem Konflikt wollen der Iran und Saudi-Arabien ihre diplomatischen Beziehungen wiederherstellen. In einem ersten Schritt wollen sich die Außenminister der rivalisierenden Länder treffen, wie die staatlichen Nachrichtenagenturen beider Länder, IRNA und SPA, am Freitag berichteten. Demnach unterzeichneten hochrangige Regierungsvertreter in China eine entsprechende Übereinkunft.

Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss.

Ende der offiziellen Kontakte 2016

Als Reaktion auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft im Iran, hatte Riad im Januar 2016 die offiziellen Kontakte mit Teheran gekappt. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien. Die beiden Staaten trugen ihre Rivalität in vergangenen Jahren auch bei militärischen Konflikten in der Region aus, etwa im Jemen.

Im vergangenen Jahr näherten sich beide Seiten auf diplomatischer Ebene vorsichtig an. Im Irak fanden mehrere Gesprächsrunden mit iranischen und saudischen Vertretern statt, bei denen es vor allem um Sicherheitsfragen ging. Irans einflussreicher Politiker Ali Schamchani, Sekretär des Sicherheitsrats, war laut Berichten in den vergangenen Tagen wieder für Gespräche in Bagdad. Neben dem Irak hatte auch der Oman eine Rolle als Vermittler gespielt.