Jonathan Burkardt ragte beim 4:0-Sieg gegen Lettland heraus. Foto: dpa/Fabian Strauch

Auch fast ein Dutzend Ausfälle bremsen die deutsche U21-Auswahl in der EM-Qualifikation nicht. Gegen Lettland gelingt der erhoffte klare Heimsieg. Vor allem Kapitän Jonathan Burkardt ragt heraus. Die entscheidenden Duelle stehen dem deutschen Team erst noch bevor.

Angeführt von Doppel-Torschütze Jonathan Burkardt hat die deutsche U21-Nationalmannschaft den Personalsorgen getrotzt und ihre erste Pflichtaufgabe im neuen Jahr auf dem Weg zum EM-Ticket souverän gelöst. Die verletzungsgeplagte Auswahl von Coach Antonio Di Salvo gewann am Freitag vor 7718 Zuschauern in Aachen mit deutlich mit 4:0 (3:0) gegen Lettland. Mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel festigten die Nachwuchs-Fußballer vor den direkten Duellen mit Israel und Polen ihre gute Ausgangsposition im Qualifikations-Dreikampf.

„Das war ein sehr schönes Spiel für uns“, sagte Doppel-Torschütze Jonathan Burkardt bei ProSieben Maxx. Die zahlreichen Ausfälle seien in der Mannschaft kein Thema gewesen. „Wir haben das Beste daraus gemacht“, befand der Mainzer und blickte zuversichtlich auf das Israel-Spiel: „Wir haben uns heute Selbstvertrauen geholt und hoffen, in Israel auch zu gewinnen.“

Vor den Augen von Bernd Neuendorf, der zwei Wochen nach seiner Wahl sein erstes Länderspiel als DFB-Präsident im Stadion verfolgte, ragte aus dem deutschen Team Kapitän Burkardt vom FSV Mainz 05 heraus, der zwei Treffer erzielte (25./43. Minute). Für das 2:0 sorgte Ansgar Knauff von Eintracht Frankfurt mit seinem U21-Premierentor (26.), der eingewechselte Malik Tillman erhöhte noch auf 4:0 (75.). Der gute U21-Debütant Noah Atubolu im Tor parierte zudem einen Elfmeter (66.).

Damit eroberte der Titelverteidiger mit nun 18 Punkten Platz eins in der Gruppe vor Israel (16) und Polen (15) zurück. Am Dienstag steht das wichtige Duell in Israel an, im Juni folgen Partien gegen Ungarn und in Polen. Nur der Gruppensieger und der beste von neun Zweiten lösen direkt das Ticket für die Endrunde im Sommer 2023 in Georgien und Rumänien, die übrigen Zweiten müssen in die Playoffs. Israel und Polen hatten sich am Donnerstag 2:2 getrennt.

Mit hohem Pressing erarbeiteten sich die Gastgeber die Führung

Fast ein Dutzend Absagen von verletzten oder kranken Spielern musste Di Salvo vor der Partie wegstecken. Die insbesondere in der Defensive neu formierte Mannschaft leistete sich in der Anfangsphase einige Unsicherheiten, fand sich dann aber immer besser zurecht. Gegen die mit einer Fünferkette verteidigenden Letten erzeugte der deutsche Nachwuchs viel Druck, lediglich ein Tor fehlte zunächst noch.

Mit hohem Pressing erarbeiteten sich die Gastgeber dann nach zwei Fehlern in der lettischen Abwehr die Führung. Nach einer starken Balleroberung des Nürnbergers Tom Krauß blieb Burkardt frei vor dem gegnerischen Keeper cool. Nur rund 30 Sekunden später erhöhte der starke Knauff nach einem Patzer des Letten Normunds Uldrikis.

Das schönste Tor des Abends gelang kurz vor der Pause Burkardt, der einen abgewehrten Ball von der Strafraumkante ins Tor schlenzte. Der Gegner wurde danach allenfalls bei Standards gefährlich, Freiburgs Atubolu rettete aber stark und hielt sogar den Elfmeter nach einem Schubser von Maximilian Bauer. Den Schlusspunkt setzte dann Tillman.