Mats Hummels (rechts) bekommt es mit der Traumoffensive der Franzosen um Superstar Kylian Mbappe zu tun. (Archivbild) Foto: imago/Sven Simon/Frank Hoermann

Nun greift auch die DFB-Auswahl in die EM ein: Der schwere Auftakt gegen Frankreich beschließt den ersten Vorrunden-Durchgang bei dieser Europameisterschaft. Zuvor sind noch die beiden anderen deutschen Gruppengegner dran.

Berlin - Auf geht’s für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in diese paneuropäische Europameisterschaft zu Corona-Zeiten: In Weltmeister Frankreich hat die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw an diesem Dienstag in München gleich einen Turnierfavoriten zum Gegner. Zuvor treffen in Titelverteidiger Portugal und Außenseiter Ungarn die beiden weiteren Kontrahenten des DFB-Teams aufeinander.

UNGARN - PORTUGAL (18.00 Uhr/ZDF und Magenta TV)

Der Titelverteidiger legt nun los. Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo will nicht wieder zittern müssen wie in der Gruppenphase 2016. Damals erreichte die Seleção nach einem 3:3 gegen Ungarn nur mit drei Remis die K.o.-Runde. „Wir müssen uns einzig und allein auf uns selbst konzentrieren“, forderte Ronaldo, dessen Mannschaft von 13 Länderspielen gegen Ungarn noch keines verloren hat. Der 36 Jahre alte Angreifer dürfte als erster Spieler bei einer fünften EM zum Einsatz kommen, zudem kann er sich den alleinigen Torjägerrekord vor Michel Platini (beide je neun Treffer) holen.

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Die Ungarn um die Bundesliga-Achse aus Peter Gulacsi, Willi Orban, Roland Sallai und Adam Szalai setzen auf den Teamgedanken. Und dazu soll auch der „zwölfte Mann“ zählen: Bis zu 61 000 Fans werden in der Puskas Arena trotz Corona-Pandemie erwartet. „Für uns wird ein Traum wahr“, meinte Nationaltrainer Marco Rossi über den Reiz, Co-Gastgeber der EM zu sein und dann auch noch vor vielen Fans zu spielen.

FRANKREICH - DEUTSCHLAND (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV)

Danach muss die deutsche Mannschaft in München zeigen, was sie beim Abschiedsturnier von Bundestrainer Joachim Löw kann. Und dafür ist Weltmeister Frankreich gleich der höchstmögliche Maßstab. 2016 gab es im EM-Halbfinale in Frankreich eine 0:2-Niederlage. Löw hat für das Turnier die zuvor von ihm aussortierten Rio-Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels zurückgeholt, Hummels köpfte bei der WM 2014 im Viertelfinale den 1:0-Siegtreffer gegen die Franzosen.

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„Nur wenn du es als Team angehst, kannst du eine Mannschaft wie die Franzosen erfolgreich bekämpfen“, sagte Bayern-Star Joshua Kimmich, der womöglich von Löw auf die rechte Außenbahn beordert wird und wie auch Kapitän Manuel Neuer im heimischen Stadion eine der Säulen des deutschen Spiels sein soll. 14 500 Zuschauer dürfen live den ersten Auftritt des dreimaligen Europameisters verfolgen, der zuletzt 1996 in England den Titel holte.

Löw geht nach eigenen Worten ohne Wehmut in sein letztes Turnier. „Ich mache mir keine Gedanken darüber, dass es meine letzten Wochen und Spiele sind. Dafür bin ich zu sehr mit der Arbeit, Gesprächen und der Vorbereitung beschäftigt - gewissermaßen im Tunnel“, sagte der 61-Jährige am Montag.

EINSTIMMUNG AUF DIE ZWEITE RUNDE

Nach dem deutschen Spiel gegen Frankreich starten am Mittwoch die zweiten Vorrundenspieltage bei dieser EM, sechs Teams stimmen sich am Dienstag darauf ein. Außenseiter Finnland reist nach dem Drama um den Dänen Christian Eriksen und dem zuvor unerwarteten 1:0-Sieg nach St. Petersburg, wo Russland nach dem 0:3 gegen Belgien in der Gruppe A unter großem Druck steht. Auch die Türkei, die von Rom nach Baku muss, steht in Gruppe B nach dem 0:3 gegen Italien gegen Wales unter Zugzwang. Die Schweizer - zum Auftakt mit einem 1:1 gegen die Waliser - reisen zum schweren Gruppenspiel gegen Italien nach Rom.