Rund um die Wilhelmsschule herrscht oft ein Verkehrschaos, das Parkverbot wird missachtet. Schüler sind in Gefahr. Foto: Kuhn - Kuhn

Elternbeirat und die Rektorin der Wilhelmsschule machen auf das Verkehrschaos in der Oberstdorfer Straße aufmerksam. Die Grundschüler sind auf dem Weg in und vom Unterricht gefährdet.

Untertürkheim Was Eltern der Wilhelmsschule seit Jahren beklagen, haben Mitarbeiter des Schulverwaltungsamts bei einem Vorort-Termin mit eigenen Augen erlebt: Vor der Wilhelmsschule – vor allem in der Oberstdorfer Straße – herrscht in den Stoßzeiten zu Schulbeginn und am Unterrichtsende Chaos. Grundschüler sind gefährdet. Wilde Halte-, Park- und Ausweichmanöver sind Normalität. An den Straßenrändern stellen Eltern, die ihre Kinder aus- oder einsteigen lassen wollen – ihre Fahrzeuge ab. Das Parkverbot zwischen 7 und 16 Uhr wird ignoriert. Zwischen den parkenden Autos wuseln Grundschüler über die Fahrbahn, ein paar Autos fahren an, andere schlängeln sich von der Wallmerstraße in Richtung Ortskern. „Es ist ein Wunder, dass sich noch kein schwerwiegender Unfall ereignet hat“; sagt Rektorin Tanja Czisch. Die Mitarbeiter des Schulverwaltungsamts seien entsetzt gewesen. Für den neu gewählten Elternbeirat war dies ein Anlass, um den Bezirksbeirat in seiner vergangenen Sitzung auf die gefährliche Situation hinzuweisen. Der Elternbeirat hat rund 150 Unterschriften von Eltern und Lehrern gesammelt. Dabei ist Manja Reinholdt schon bewusst, dass das Verkehrschaos auch ein von Eltern gemachtes ist. „Ich spreche oft Eltern auf ihr Fehlverhalten an und werde dafür angepöbelt“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende. Sie zeigt aber auch Verständnis für die Eltern. „Viele bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule , weil sie die Situation in der Oberstdorfer Straße als zu gefährlich erachten, um ihr Kind guten Gewissens allein zur Schule laufen zu lassen.“ Deswegen schlugen der Elternbeirat und die Rektorin einige bauliche Veränderungen in der Oberstdorfer Straße vor: Einbahnstraße, absolutes Parkverbot, ein Zebrastreifen und Bremsschwellen.

Den Bezirksbeiräten ist das Problem seit Jahren bekannt. „Die Situation vor der Wilhelmsschule und auch Ihre Vorschläge werden ein wichtiger Teil des neuen Verkehrskonzepts für den Ortskern sein“, erklärten die Bezirksbeiräte. In ihrem Beschluss bekräftigten sie, dass auch die Schulwegplaner im Verkehrskonzept berücksichtigt werden. Werner Feinauer (SPD) schlug zusätzlich den Einsatz von ehrenamtlichen Schulweglotsen vor. Monika Miller-Lika (FDP) brachte festgelegte Sammelpunkte im Ortskern ins Spiel, an denen sich Kinder treffen können, um dann gemeinsam zur Schule zu laufen. Der Vorschlag fand auch bei Czisch Gefallen. „Schließlich ist es wichtig, dass Kinder selbstständig ihren Schulweg bestreiten. Der Schulweg sollte der Weg der kurzen Beine sein.“ Allerdings müssten Eltern dann auch alternative Parkmöglichkeiten angeboten bekommen. Diese stünden, so Reinholdt, in der Großglocknerstraße zur Verfügung. Reinholdt: „Allerdings fehlt dort ein sicherer Fußgängerüberweg zur gegenüberliegenden Seite.“ Gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden Zunahme des Autoverkehrs durch die geplante Sperrung der Dietbachstraße herrsche dringender Handlungsbedarf.