„Grandios gemacht“ urteilt Weller über Percival Everetts „James“. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Keine „Kuschelnummer“: In ihren literarischen Salons durchdringt Elisabeth Weller seit 18 Jahren anspruchsvolle Literatur und zeigt den Teilnehmenden, wie Lesen richtig geht.

Elisabeth Weller ist keine gewöhnliche Leserin. Die Seiten ihrer Bücher sind mit zahlreichen Bleistiftlinien und Anmerkungen versehen. Obwohl sie sich beim Lesen Zeit nimmt, verschlingt die Literaturpädagogin etwa 50 Werke in einem halben Jahr. Drei davon liest sie mindestens zweifach, bevor sie sie in ihren sechs Literatursalons intensiv mit den Teilnehmern diskutiert. Die Menge an Literatur, die Weller in 36 Semestern bearbeitet hat, lässt sich nur erahnen. Für sie zählt allerdings nicht die Quantität, sondern Qualität.„In der Lebenszeit, die wir haben, können wir nur bestimmte Bücher lesen. Aber dann richtig.“