Hier sollte der Anschlag stattfinden (Archivbild). Foto: dpa/Christoph Schmidt

Wollte ein Anhänger der Terrormiliz IS in der Vorweihnachtszeit 2017 mit einem Lastwagen einen Anschlag auf die Karlsruher Eisbahn verüben? Der Prozess gegen den Mann zieht sich inzwischen über mehr als zwei Jahre. Nun soll er dem Ende entgegengehen.

Stuttgart/Karlsruhe - Der Prozess um einen möglichen Anschlagsplan auf die vorweihnachtliche Eislaufbahn in Karlsruhe gegen einen mutmaßlichen Islamisten nähert sich dem Finale. Ab Montag (9.00 Uhr) werden vor dem Oberlandesgericht Stuttgart die Plädoyers erwartet, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Zwei Verhandlungstage sind dafür angesetzt. Ein Urteil könnte Anfang Dezember fallen.

Die Bundesanwaltschaft hatte den in Freiburg geborenen Deutschen kurdischer Herkunft wegen Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Ähnlich dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt Ende 2016 mit zwölf Toten wollte der Mann demnach ein Jahr später in Karlsruhe einen Lastwagen in die Stände an der Eisbahn lenken - mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten.

Sein Verteidiger hatte zum Start des Staatsschutzverfahrens vor gut zwei Jahren jede Schuld des Angeklagten zurückgewiesen. Der damals 29-Jährige sei nie ein gewaltbereiter Islamist gewesen, praktiziere Mitmenschlichkeit und liebe die Freiheit und die Demokratie.

Zwischenzeitlich war der Haftbefehl abgeschwächt worden auf Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Welche Folgen damit für die Plädoyers verbunden sind, wird sich zeigen.