Tiefkatholisch: Jetzt ist Wallerstein mit seiner historischen Pestsäule in den Schlagzeilen. Foto: Mauritius/Martin Siepmann

Im bayerischen Wallerstein wollte der Muslim Sener Sahin Bürgermeister werden – nominiert und gestützt vom CSU-Ortsverein. Doch mit der Basis der Partei hat er nicht gerechnet.

Wallerstein - Märchenhafte Geschichten werden durch die Auftritte böser Buben meist erst richtig saftig. Traurig oder ärgerlich wird’s fürs Publikum hingegen, wenn das Märchen nach dem ersten Kapitel einfach abreißt – ohne Happy End oder wenigstens Moral. So ist das dieser Tage im bayerischen Marktflecken Wallerstein mit seinen 3300 Einwohnern passiert. Der Inhalt des Märchens: ein gläubiger Muslim, aufgewachsen und gut vernetzt im Ort, lässt sich für die CSU als Bürgermeisterkandidat aufstellen. Er wird gewählt und setzt damit ein mächtiges Zeichen für das religionsübergreifende Zusammenwachsen der Menschen eines ganzen Bundeslandes.