Auf dem Dach der Oper entstand der größte Schaden. Foto: imago images/Arnulf Hetteri/h (Archiv)

Wer dachte, die Aufräumarbeiten nach dem Sturm seien im vergangenen Sommer schon abgeschlossen gewesen, der irrt. Noch ist nicht alles fertig.

Das Dachblech-Knäuel, das am Morgen nach dem Sturm am Abend des 28. Juni 2021 vor dem Opernhaus lag, hat wohl jeder fotografiert, der damals durch den Schlossgarten ging. Es war der offensichtlichste und größte Schaden, welchen das Unwetter angerichtet hatte. Aber auch wenn vom Dach das Blech spektakulär war und beim Abflug eine Statue auf dem Operndach köpfte: Die Schäden dort sind inzwischen behoben.

Nebenan ist ein kleiner und beinahe zu übersehender Schaden, der dabei entstand, noch nicht wieder ausgebessert: Der Schiksalsgöttin am Schicksalsbrunnen fehlt nach wie vor eine Hand: „Die Hand wurde vom Bildhauer gesichert, aber noch nicht montiert“, teilt der Pressesprecher Sebastian Engelmann vom Finanzministerium mit. Die Behörde ist für die Anlagen zuständig. Was das Wiederanbringen der Hand kosten wird, steht noch nicht fest.

Aufwendige Baumpflegearbeiten

Das ist noch nicht die einzige Aufarbeitung der Sturmnacht vom 28. Juni 2021, die sich bis in dieses Jahr zog. Ende März mussten noch aufwendige Baumpflegearbeiten an wichtigen Verkehrsadern vorgenommen werden, damit nicht doch noch Äste herabbrechen. So wurden Ende März zwölf Bäume an der Konrad-Adenauer Straße und fünf Bäumen am Neckartor geschnitten. Dieser Pflegeschnitt sei teils in den Nachtstunden mit Flutlicht vorgenommen worden, weil dann weniger Autos unterwegs sind. Direkt an der Schillerstraße musste auch noch nachgearbeitet werden, das zog sich bis in den Mai. Aus acht Bäumen, die dort stehen, wurden Bruchäste herausgeschnitten, die der Sturm abgeknickt hatte.

Das habe man aber gut mit dem Bauablauf der angrenzenden Baustelle am Bahnhof koordinieren können, unter anderem half es, wie der Verkehr aufgrund der Baustelle geführt wurde. Die Pflegearbeiten hier schlagen mit 23 000 Euro zu Buche, teilt Sebastian Engelmann mit. Aktuell schlage die Aufarbeitung der Sturmschäden und die Baumnachpflanzung mit insgesamt rund 211 000 Euro zu Buche, so der Ministeriumssprecher.

Kiosk im Schlossgarten nicht repariert

Die Göttin am Brunnen trägt ihr angeknackstes Schicksal nicht allein. Auch der Kiosk im Schlossgarten ist noch nicht repariert worden. Und das wird er auch nicht mehr: „Wir haben uns gegen einen Wiederaufbau entschieden. Der Kiosk war schlichtweg zu stark beschädigt“, sagt Sebastian Engelmann. Es soll eine Übergangslösung installiert werden, aber auch diese kostet viel Geld. Zunächst mussten 900 Euro für die Notsicherung des Dachs bezahlt werden. Davor waren noch 3000 Euro für die Untersuchung des Kiosks durch einen Statiker fällig geworden. Auch für die Interimslösung, einen Imbisswagen als Ersatz für den Kiosk, nimmt das Land Geld in die Hand, und zwar 500 Euro im Monat. Ein neuer Kiosk soll gebaut werden, aber das dauert noch.