Der BVB hat Sven Mislintat entlassen (Archivbild). Foto: dpa/David Inderlied

Nach einem internen Machtkampf bei Borussia Dortmund muss Sven Mislintat jetzt gehen. Der 52-Jährige war bis 2022 Sportdirektor beim VfB Stuttgart.

Borussia Dortmund beendet den Machtkampf in der Führungsetage und entlässt den Technischen Direktor Sven Mislintat. Der interne Rivale von Sportdirektor Sebastian Kehl werde mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der auch sportlich krisengeschüttelte Fußball-Bundesligist mit. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken habe Mislintat diese Entscheidung am Donnerstag „persönlich“ überbracht. 

Sven Mislintat hatte zwischen 2006 und 2017 bereits beim BVB gearbeitet. Nach Stationen beim FC Arsenal, beim VfB Stuttgart und bei Ajax Amsterdam kehrte er im vergangenen Jahr nach Dortmund zurück. Er sollte Kehl zuarbeiten, wünschte sich aber Berichten zufolge selbst mehr Einfluss auf Transfers, was zu enormen Spannungen führte. Den Vertrag mit Kehl hatten die Dortmunder zuletzt bis 2027 verlängert.

Kehl wiederum war jahrelang als Nachfolger von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke aufgebaut worden, der Ende dieses Jahres sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsführung abgeben wird. Bei der Vergabe der Sport-Geschäftsführung wurde Kehl dann allerdings übergangen, seit dem 1. Mai vergangenen Jahres ist ihm Ricken vorgesetzt. 

Trennung soll Befreiungsschlag für BVB sein

Für die Dortmunder soll die Trennung ein Befreiungsschlag sein, zuletzt hatte es immer wieder Unruhe und Querschüsse gegeben. Nun liegt die Transferplanung wieder klar bei Kehl. Bereits im Zuge seiner Vertragsverlängerung bis 2027 hatte der 44-Jährige selbst betont, es seien „klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten“ besprochen worden. Das war der erste Versuch, die Zuständigkeiten zu ordnen.

Die Fans nahmen auf das Führungschaos zuletzt beim Heimspiel gegen Werder Bremen Bezug: „Den Elefanten im Raum ansprechen - die Probleme stehen nicht an der Seitenlinie“, stand auf einem Großbanner der Ultras. Dies war ein klarer Verweis auf die „Elefantenrunden“, wie die strategischen Führungstreffen intern genannt werden. Der entlassene Trainer Nuri Sahin hatte zum Abschied von „Nebenkriegsschauplätzen“ gesprochen.