Mitarbeiter der Stadt Riedlingen in Baden-Württemberg stellen am 31. Mai Absperr- und Hinweisschilder mit der Aufschrift „Hochwasser“an einem vom Regen überfluteten Radweg auf. Foto: dpa/Thomas Warnack

Bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb 24 Stunden sagt der Deutsche Wetterdienst für Süddeutschland voraus. In zahlreichen Landkreisen gelten Unwetterwarnungen. Was Sie jetzt wissen müssen.

Bitte anschnallen, es geht los! Von Freitag (31. Mai) bis Sonntag (2. Juni) regnet es in Teilen Deutschlands heftig. „Die seit Tagen angekündigte Unwetterlage für weite Bereiche Süddeutschlands ist nun südlich der Donau bereits im Gange und breitet sich in der Folge weiter nach Norden aus“, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitagvormittag. Für zahlreiche Landkreise hat der DWD Unwetterwarnungen herausgegeben.

Höchste Warnstufe: Bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter

Der Deutsche Wetterdienst hat inzwischen die höchste Warnstufe ausgerufen. "Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von zwei Tagen", heißt es beim DWD. "Es ist vergleichbar mit den Regenmengen, die vor Kurzem im Saarland herunterkamen."

Wie sich diese Regenmengen auswirken, könne man noch nicht sagen. Es komme etwa darauf an, was Flüsse verkraften, ob es Ausweichwiesen gibt und welche Hochwassermaßnahmen es gibt. Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden.

Eine Spaziergängerin in Gummistiefeln läuft im Regen auf einem überfluteten Weg in Riedlingen entlang. Foto: dpa/Thomas Warnack

Bis zum Samstagmorgen (1. Juni) erwartet der DWD in diesen Regionen verbreitet 24-Stunden-Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter.

Lokal könnten es deutlich mehr sein. „Besonders in Richtung Schwaben liegen diese Mengen verbreitet bei 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter“, sagt DWD-Meteorologe Helge Tuschy. „Entsprechend nimmt in diesen Regionen die Gefahr von Überschwemmungen zu.“

Kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen

Insgesamt könnten in den 72 Stunden bis zur Nacht auf Montag in einem breiten Streifen vom Schwarzwald ostwärts bis ins westliche Bayern 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, von Schwaben nord- bis nordostwärts bis zur Donau sogar bis zu 150 Liter.

Ein Hinweisschilder mit der Aufschrift „Hochwasser“ steht an einem vom Regen überfluteten Radweg. Foto: dpa/Thomas Warnack

Auch abseits dieses Bereichs erwartet der DWD am Freitag im Norden noch einige kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen. Auch an der Oder seien einzelne kräftige Gewitter möglich. Überall sonst bleibt es bei einem geringen Schauerrisiko meist freundlich.

In Richtung Nordwesten freundlicher

  • Samstag: „Am Samstag dauern im Südwesten die länger anhaltenden Regenfälle zwar weiter an, verlieren jedoch zunehmend an Intensität“, erklärt Tuschy. Manchmal gingen sie in Schauer und teils kräftige Gewitter über, dann sei lokal Starkregen möglich. Auch über der östlichen Mitte seien heftige Schauer und Gewitter mit Starkregen zu erwarten.
Den Tieren scheint der Dauerregen wenig auszumachen: Ein Rehbock springt im Oderbruch durch ein Getreidefeld das voller leuchtend, roter Klatschmohnblumen ist.. Foto: dpa/Patrick Pleul
  • In Richtung Nordwesten bleibt es der Vorhersage zufolge meist freundlich. Die Temperaturen verharren im Regen bei rund 14 Grad, sonst steigen sie je nach Sonnenscheindauer auf 17 bis 24 Grad, im Nordosten auf 23 bis 26 Grad.
  • Sonntag: Auch der Sonntag verläuft im Süden und Osten nicht ruhig, wie der DWD vorhersagt. Es müsse mit weiteren, teils kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Lokal sei weiter Starkregen möglich. Im Nordwesten bleibt es dagegen freundlich, trocken und warm. Für nächste Woche sei eine Wetterberuhigung in Sicht, sagt Meteorologe Tuschy.