Das chinesische Gericht hält das Urteil für angemessen. (Symbolbild) Foto: Adobe Stock/James Thew

Der Kanadier war im Jahr 2018 wegen Drogenhandels zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Als in Kanada kurz darauf eine chinesische Top-Managerin festgenommen wurde, ist sein Urteil in die Todesstrafe umgewandelt worden.

Liaoning - Ein chinesisches Gericht hat am Dienstag das Todesurteil gegen einen Kanadier wegen Drogenschmuggels bestätigt. „Die im ersten Prozess ermittelten Fakten waren klar, die Beweise glaubwürdig und ausreichend, die Verurteilung akkurat, das Urteil angemessen und der Ablauf des Verfahrens rechtmäßig“, erklärte das Höhere Volksgericht in der Provinz Liaoning und wies den Berufungsantrag zurück. Der Prozess gehört zu einer Reihe von Gerichtsverfahren, die die Beziehungen zwischen China und Kanada erheblich belasten. 

Robert Lloyd Schellenberg war Ende 2018 zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Verschärfung der diplomatischen Spannungen zwischen Ottawa und Peking wegen der Festnahme der Huawei-Spitzenmanagerin Meng Wanzhou wurde das Hafturteil im Januar 2019 in ein Todesurteil umgewandelt. 

Verstöße gegen Iran-Sanktionen

Die Finanzchefin des chinesischen Technologieriesen war auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung im kanadischen Vancouver am 1. Dezember 2018 festgesetzt worden. Washington wirft ihr Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung an die USA. Vor einer Woche begann in Kanada die letzte Runde von Anhörungen in dem Auslieferungsverfahren. 

Für Mittwoch wird nach Angaben des kanadischen Botschafters in China ein Urteil im Fall Michael Spavor erwartet. Der Geschäftsmann ist einer von zwei Kanadiern, die kurz nach der Festnahme Mengs unter dem Vorwurf der Spionage in China festgenommen wurden. Die Festnahmen wurden als Vergeltungsmaßnahme für die Inhaftierung Mengs gewertet und als Druckmittel gegen die Regierung in Ottawa.