Für die Auffrischung werden die Impfstoffe von Biontech und Moderna empfohlen. Foto: AFP/Christof Stache

Das „Boostern“ soll die Wende im Kampf gegen das Coronavirus bringen. Vor allem Menschen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden, sollten sich die Auffrischung holen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag 33 949 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind 5912 registrierte Positiv-Infektionen mehr als am Donnerstag vor einer Woche und der höchste Tageswert seit Ausbruch der Pandemie. Angesichts der steigenden Zahlen warb der geschäftsführende Bundeskanzleramtschef Helge Braun (CDU) erneut für Impfungen.

„Die Impfbereitschaft ist der einzige Weg, dass wir einen entspannten Winter haben“, sagte Braun am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. Zugleich forderte er ein schnelleres Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Doch wem wird die Auffrischung eigentlich empfohlen?

Booster für Johnson & Johnson nach vier Wochen möglich

Laut Impfverordnung hat jeder Anspruch auf die Auffrischung, die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Boostern bislang aber erst Menschen ab 70, grundsätzlich auch Bewohnern und Beschäftigten in Heimen. Die Booster-Impfung sollte frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung verabreicht werden.

Von dieser Empfehlung ausgenommen sind laut dem RKI Personen, die sich vor oder nach der COVID-19-Impfung nachweislich mit dem Virus infiziert hatten. Und Menschen, die mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurden. Diese können sich bereits nach vier Wochen eine Auffrischung holen.

Als Grund nennt die Stiko die „vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit“ des Präparats gegenüber der Delta-Variante. Schließlich wurden die meisten Impfdurchbrüche bei Johnson & Johnson gemeldet. Für die Auffrischungsimpfung werden die mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna empfohlen.

Auffrischung für medizinisches Personal

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) empfiehlt die Booster-Impfung bereits für Menschen ab 60 – nach Abwägung und ärztlicher Beratung. Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Beschäftigten in Alten- und Pflegeheimen wird ebenfalls dazu geraten. Auch bei medizinischem Personal – ambulant und stationär – sollte der GMK zufolge das Boostern erwogen werden. Schließlich wird Menschen mit einer Immunschwäche zu einer Auffrischung geraten.