Diese Hajek-Skulptur soll am 24. März versteigert werden. Foto: OHH/Otto Herbert Hajek

Am 24. März werden 20 Großplastiken des international bekannten Künstlers Otto Herbert Hajek im Auktionshaus Siebers versteigert. Wieviel Hajek bleibt in Stuttgart?

Otto Herbert Hajek sah seine Skulpturen und Ensembles nie nur als Einzelgänger. Seine Idee der „begehbaren Plastik“ brachte ihn 1964 ein zweites Mal zur Weltkunstausstellung Documenta III nach Kassel, und seine „Farbwege“ durchzogen von Adelaide bis Moskau zentrale Quartiere bedeutender Städte. „Zeichen ortieren Orte“, sagte der 2005 in Stuttgart gestorbene Künstler – und tatsächlich sind seine „Platzmale“ auch in Stuttgart fester Bestandteil des Stadtbildes. Nur – wie lange noch?

Wie berichtet, kündigt das Auktionshaus Yves Siebers für den 24. März eine „Sonderauktion Otto Herbert Hajek“ an. 20 Großplastiken sollen versteigert werden – darunter auch Werke, die man aus dem „Skulpturengarten“ an der Hasenbergsteige in Nachbarschaft zum ehemaligen Hajek-Wohnhaus kennt. Parallel fordert die Fraktionsgemeinschaft SÖS, Linke, Piraten und Tierschutz, dass Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) im anhaltenden Streit um das einstige Wohnhaus der Familie Hajek „eine härtere Gangart“ einlegen müsse.

18 Hajek-Skulpturen gehören der Stadt

Gibt es also jene „unwiederbringliche Änderung des öffentlichen Raumes“, wie sie das Auktionshaus ankündigt? Die Stadt gibt Entwarnung. Allein zwölf Arbeiten an der Hasenbergsteige gehören der Stadt, und die Frage, ob diese weiterhin dort bleiben, beantwortet die Sprecherin von Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) mit einem knappen „Ja“. Insgesamt 18 Außenraum-Großskulpturen Hajeks sind städtisches Eigentum – und „alle“ haben, wie etwa vor dem Bürgerzentrum in Stuttgart-West, ihren Platz. Zudem gibt es zwei Großskulpturen, „die als Leihgaben in Besigheim sowie der Stuttgarter Partnerstadt Brünn aufgestellt sind“. Extra gezählt werden Hajek-Arbeiten aus baulichen Zusammenhängen. Bekanntestes Beispiel: das Gesamtkunstwerk Mineralbad Leuze.

„15 000 Euro jährlich“ wendet die Stadt Stuttgart auf, um die Hajek-Werke in Stand zu halten. Eine Einzeldokumentation Hajek in Stuttgart gibt es nicht – jedoch: „Das Kulturamt ist aktuell im Rahmen von ,Kunst im öffentlichen Raum’ dabei, alle Werke im öffentlichen Raum zeitgemäß aufzuarbeiten, darzustellen und zugänglich zu machen.“