Ungeachtet bedrückender Umfragewerte redet SPD-Chefin Saskia Esken von einem möglichen Ministerpräsidenten Andreas Stoch. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die baden-württembergische SPD hat Mühe, inmitten der großen Blöcke Grüne und CDU an Zustimmung zu gewinnen. Trotzdem dürfen sie auf eine Regierungsbeteiligung hoffen. Dazu müssen sie noch mehr Mut beweisen, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Es gibt Genossen, die virtuell und fiktional verwechseln. Parteichefin Saskia Esken zum Beispiel wollte auf dem Parteitag der Landes-SPD nicht nur einen Kanzler Olaf Scholz, sondern auch einen Ministerpräsidenten Andreas Stoch herbeireden – bei Umfragewerten von etwa elf Prozent. Da tut es gut, dass der mit einem überzeugenden Ergebnis im Amt bestätigte Landeschef mehr Realitätsbewusstsein zeigt: Stoch konzentriert sich darauf, die SPD als Juniorpartner in eine neue Landesregierung zu führen. Mehr wird keinesfalls drin sein, sollte sich Grün-Schwarz nicht zu einer Neuauflage durchringen. Und wegen der großen Gräben zur CDU kommen aus Sicht der SPD praktisch nur die Grünen als Verbündete in Betracht.